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Trotz der dramatischen Erfahrungen zweier Weltkriege und des Einsatzes von Atombomben sind wir nicht aus dem klassischen Teufelskreis des Wettrüstens herausgekommen, der angeblich den Frieden sichert. Sartre bezeichnete dies als jahrtausendealte Dummheit, die jedoch eine eigene Logik hat: Sie ergibt sich aus der staatlichen Organisation der Gesellschaft, durch die Menschen über Menschen herrschen. Die politischen Klassen und Staatsmänner handeln „verantwortungsethisch“ und beanspruchen das Recht, nicht nach den Kriterien von Vernunft und Moral beurteilt zu werden. Sie haben es geschafft, ihre Logik von Politik so ins Bewusstsein der Regierten zu pflanzen, dass selbst Unvernünftiges, wie Hochrüstung und „overkill“, als rational verkauft werden kann. Diese Entwicklung hat eine lange Geschichte, die es zu kennen gilt, um sie zu überwinden. Sie beschreibt den Zusammenhang von Staat und Gewalt sowie von Staat und Militär. Diese aufregende Geschichte wird nicht chronologisch, sondern im Krebsgang von der Gegenwart aus betrachtet. Sie zeigt die Herausbildung herrschender Unvernunft, die nicht nur die der Herrschenden, sondern auch die der Regierten umfasst, die in pathologisches, verdummtes Denken eingewöhnt werden. Wesentliche Teile dieses Textes wurden im WS 1984/85 als „Universitätsvorlesung“ an der FU gehalten.
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Staat und Krieg, Ekkehart Krippendorff
- Language
- Released
- 1985
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