Andreas Gursky – Neo Rauch – Jeff Wall
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Mit 'Pool' präsentiert die kestnergesellschaft fünf in London lebende Künstlerinnen und Künstler: Aaron Angell, Alice Channer, Nicolas Deshayes, Magali Reus und Cally Spooner. Ihre Werke reagieren auf eine sich schnell verändernde Welt, in der virtueller und realer Raum zunehmend ineinanderfließen und unser öffentliches Handeln sowie Kommunikationsmittel zu wichtigen ökonomischen Ressourcen werden. Vor diesem Hintergrund werden skulpturale Fragestellungen über das Verhältnis von Körper, Darstellung, Material und Raum neu verhandelt. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit der Beschaffenheit und Bedeutung von Flüssigkeiten sowie den verschwimmenden Grenzen zwischen Öffentlichem und Privatem. Die KünstlerInnen teilen ein Interesse an Entwicklungen unseres digital bestimmten Zeitalters, ohne zwingend digitale Verfahren zu nutzen. Sie kombinieren handwerkliche und hochspezialisierte Techniken, um Bezugspunkte für den Menschen in den kühlen High-Tech-Oberflächen der Gegenwart zu finden. Inmitten von Glätte und Perfektion zeigt sich auch deren Negation, mit Elementen des Abstoßenden, Zerfallenden oder Pervertierten. Den Auftakt bildet die von Aaron Angell gegründete Gallery Peacetime: ein Aquarium mit drei Axolotl, in dem Einzelausstellungen von Angell, Allison Katz, Isabel Mallet und Esme Toler stattfinden. Das Magazin erscheint zur Ausstellung 'Pool Kunst aus London', kestnergesellschaft, 4. April bis 6. Juli 2014.
Tony Cragg Anthony Cragg (*1949 in Liverpool, lebt in Wuppertal) zählt zu den international einflussreichsten und bekanntesten Bildhauern weltweit. Bereits 1985 präsentierte die kestnergesellschaft seine skulpturalen Arbeiten. 1988 erhielt Cragg den Turner Prize und im gleichen Jahr bespielte er den britischen Pavillon auf der Venedig Biennale. Seitdem war Cragg mehrfach auf der documenta in Kassel vertreten und wurde mit zahlreichen prominenten Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Praemium Imperiale für Skulptur des japanischen Kaiserhauses (2007). Die Publikation zeigt die Einflüsse und Arbeitsweise des Bildhauers und bietet einen Einblick in sein umfassendes Œuvre. Skulpturen der Werkserien 'Early Forms' und 'Rational Beings', die vorwiegend in den letzten zwei Jahrzehnten entstanden, sind genauso vertreten wie frühere Arbeiten, die deutlich von einer Auseinandersetzung mit der Arte Povera und Land Art des jungen Craggs sprechen. Über das Sammeln, Ordnen und Verbinden gefundener Materialien aus seiner Umgebung thematisierte Cragg Anfang der 1980er-Jahren die vielfältigen Beziehungen des Menschen zu seiner Umwelt. Diese bilden noch heute zusammen mit einem ausgeprägten Intersse für organische und molekulare Prozesse und Formen einen inhaltlichen Schwerpunkt im Werk von Cragg, der mit der Schaffung jeder neuen Skulptur Energien und Potenzial des von ihm bearbeiteten Materials freisetzt.
Outsider and Adventurer Daniel Richter has remained true to his characteristic outsider and adventurer theme in his latest paintings. At centre of the works we have the figure of the "Levantine Old Man of the Mountain with the Assassins." It is that attested story of young Muslims in the Early Middle Ages who, as weak-willed agents of the leader of the archaic sect in a parallel universe--half- paradise, half-brothel--are being dosed up on hashish and who then, having come down from their high and as suicide attackers or terrorists, plunge the Islamic world into a state of fear and panic. This catalogue presents the latest series comprising many large-format paintings for the first time and accompanies the series' premiere held at the Kestnergesellschaft in Hanover. A spectacular, oversized format guarantees optimal reproduction value; for the time being, this book is the only one available on the artist's work.
Das erste Buch über die erfolgreiche junge Künstlerin Alicja Kwade zeigt ihre Fähigkeit, das Unsichtbare im Sichtbaren zu enthüllen. Ihre Arbeiten umfassen geschliffene Kieselsteine, lackierte Europaletten, zermahlene Champagnerflaschen und mit Edelmetall überzogene Kohlebriketts, die wie Goldbarren wirken. Wahrnehmungstäuschungen sowie Verschiebungen zwischen Objekt und Funktion sind zentrale Elemente ihres Schaffens. Kwade hinterfragt auf intelligente Weise Dinge, die oft als eindeutig und selbstverständlich gelten. Ihre konzeptuellen Überlegungen beziehen sich auf Duchamps Vermächtnis des Readymades und den Kontext klassischer Objet trouvés, indem sie beispielsweise Schreibtischlampen und Kaminuhren in ihre Werke integriert. Sie aktiviert die Fantasie des Betrachters durch subtile, irritierende Normverschiebungen im Alltäglichen, die genaues Hinschauen erfordern, um Fehleinschätzungen zu vermeiden. 2008 erhielt Kwade den Piepenbrock-Förderpreis für Skulptur, gefolgt von Ausstellungen in renommierten Institutionen wie dem Museion in Bozen und der Berlinischen Galerie. Die Monografie präsentiert ihr Werk umfassend mit farbigen Abbildungen, ergänzt durch Essays von Kirsty Bell und Kathrin Meyer sowie einem Gespräch mit Katja Schroeder.
In hochwertiger Ausstattung als Leinenband mit Prägungen oder eingeklebtem Motiv präsentieren die Brüder in diesem Herbst zwei neue Bücher, die den Fortgang ihrer Arbeit seit dem Überblickskatalog dokumentieren. Das Buch zu den Ausstellungen im Franz Gertsch Museum in Burgdorf und in der Kunsthalle Wien versammelt Collagen, Keramiken und die neuesten Holzschnitte. Diese werden nicht nur als Ganzes, sondern auch in ihren interessanten Details über die Buchseiten zerlegt – eine werkimmanente De-Collage. Im Gegensatz dazu zeigt die Präsentation zur Ausstellung in der Kestnergesellschaft Hannover eine sorgfältig geprägte Ganzleinenbindung. Hier stehen neben weiteren Collagen und Keramiken vor allem die neuen Schreibmaschinenzeichnungen zu „Come and see before the tourists will do – the mystery of Transylvania“ im Fokus. Diese werden in einer besonderen Präsentationsform mit Installationsansichten und umfangreichen Einzeldarstellungen abgebildet. Beide Bände dokumentieren ein kreatives Spiel ungebändigter Produktivität, das mit seinen Stilmitteln wie Stickmustern, Porträts, Piktogrammen, Tafelbildern, Versuchsanordnungen, Büsten, Collagen und Historiengemälden stark an das erste Buch erinnert. Ausstellung: Kestnergesellschaft Hannover, 14/08–25/10/2009.
David Salle (*1952) zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen US-amerikanischen Künstlern. Der Katalog präsentiert eine Auswahl seiner neuesten Arbeiten sowie ausgewählte ältere Gemälde. Salle, ein künstlerischer Querdenker, begann seine Ausbildung am California Institute of the Arts in Valencia, wo er neben Bildender Kunst auch Film, Theater, Ballett und Musik studierte. Seine Werke beziehen sich nicht nur auf Künstler wie Robert Rauschenberg, Frank Stella und Andy Warhol, sondern auch auf Denker wie Ludwig Wittgenstein und Jean-Luc Godard. Neben Malerei und Zeichnungen umfasst sein Schaffen Filme, Installationen, Performances und Bühnenbilder. Salles Malerei reflektiert das Ende großer Erzählungen, die sich in eine Vielzahl unvereinbarer Wahrheiten auflösen. Seine komplexen Bildkompositionen vereinen heterogenes Material: Zitate aus der Kunstgeschichte vermischen sich mit trivialen Motiven aus Cartoons und Werbung. Dabei steht nicht das Neue im Fokus, sondern die Rekombination bestehender Ideen. Sein Weltbild erscheint chaotisch und vom Zufall geprägt. Die Figuren in seinen Bildern blicken oft vom Rand auf das Geschehen und wirken auf dem bunten Grund wie isoliert. In seinen neuesten Arbeiten zeigt Salle eine enorme Blickdichte: Das Disparate einer visuellen Kultur entfaltet sich und verwirbelt den Ansatz einer klaren Bilderzählung, was beim Betrachten eine Portion Eigensinn erfordert.
Memento Moronika presents a selection of Jake and Dinos Chapman's sculpture, assembled for an exhibition at the Hanover Kesnergesellschaft, a venue with which the Chapmans have a longstanding relationship. Great installation views and close-ups of drawings, paintings and sculptures are featured.