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Christiane Fritsche

    Vergangenheitsbewältigung im Fernsehen
    Schaufenster des "Wirtschaftswunders" und Brückenschlag nach Osten
    Ausgeplündert, zurückerstattet und entschädigt
    "Arisierung" und "Wiedergutmachung" in deutschen Städten
    175 Jahre Freshfields Bruckhaus Deringer in Deutschland
    300 Jahre Duisburger Hafen
    • 300 Jahre Duisburger Hafen

      Weltweit vernetzt, regional verankert

      Der Duisburger Hafen, ursprünglich 1716 in Ruhrort gegründet, entwickelte sich über 300 Jahre zu einer führenden Logistikdrehscheibe in Zentraleuropa. Er verbindet geografische Vorteile mit logistischem Know-how und sichert über 45.000 Arbeitsplätze in der Region, was ihn zu einem wichtigen Projekt des Strukturwandels macht.

      300 Jahre Duisburger Hafen
    • „Arisierung“ bezeichnet im Dritten Reich die systematische Ausplünderung der Juden und die Zerstörung ihrer wirtschaftlichen Existenz. Ab 1933 wurden jüdische Betriebe im Deutschen Reich geschlossen oder an „Arier“ verkauft, während Bargeld, Sparbücher und Aktien durch die „Judenvermögensabgabe“ und die „Reichsfluchtsteuer“ in die Kassen des NS-Staates flossen. In den 1940er Jahren wurde der Hausrat deportierter Juden versteigert. In Mannheim verloren die 6.400 hier lebenden Juden nahezu ihren gesamten Besitz; mehr als 1.600 Betriebe und 1.250 Grundstücke wurden arisiert. Hunderte Mannheimer profitierten von dieser Ausplünderung. 80 Jahre nach der Machtergreifung benennt die Studie entscheidende Akteure, sowohl Verfolgte als auch Täter und Profiteure. Es wird deutlich, dass die Arisierung kein zentral gesteuerter Prozess war, sondern lokal von Beamten und Kaufleuten vorangetrieben wurde. Zudem wird die Wiedergutmachung in der Nachkriegszeit betrachtet, einschließlich der Rückerstattung arisierten Besitzes und Entschädigungszahlungen durch die Bundesrepublik Deutschland. Die Studie untersucht, wie Mannheim in der unmittelbaren Nachkriegszeit den Holocaust-Überlebenden half, welche Einigungen zwischen Opfern und Tätern erzielt wurden und wie die Entschädigung durch bundesdeutsche Behörden ablief. Mit dieser umfassenden Analyse von Arisierung und Wiedergutmachung betritt die Studie wissenschaftliches Neuland.

      Ausgeplündert, zurückerstattet und entschädigt
    • Westdeutsche Industrieausstellungen und Messeauftritte werden in dieser Studie erstmals nicht aus einem ökonomischen, sondern aus einem zeithistorischen Blickwinkel betrachtet. In den 1950er und 1960er Jahren waren Messen, so die zentrale These der Arbeit, weit mehr als Marktveranstaltungen, auf denen Geschäfte angebahnt wurden. Statt dessen hatten sie vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs, der deutschen Teilung und der Systemkonkurrenz zwischen Bundesrepublik und DDR eine immense politische Bedeutung. So bot sich für Westdeutschland auf der Bühne der internationalen Messen einerseits die Möglichkeit, sich als der DDR haushoch überlegenes «Wirtschaftswunderland» zu präsentieren. Andererseits waren Messen in Zeiten der politischen Spannungen Foren für Politiker und Industrielle aus Ost und West, auf denen sie bereits in den 1960er Jahren Kontakte über den Eisernen Vorhang hinweg knüpften und damit die Entspannungspolitik der Ära Brand/Scheel vorweg nahmen. Westdeutsche Messen und Messeauftritte im Kalten Krieg waren also beides zugleich: Schaufenster des Wirtschaftswunders und ein Brückenschlag nach Osten.

      Schaufenster des "Wirtschaftswunders" und Brückenschlag nach Osten
    • Vergangenheitsbewältigung im Fernsehen

      Westdeutsche Filme über den Nationalsozialismus in den 1950er und 60er Jahren

      «Kann man Geschichte aus der Glotze lernen?» fragen kritische Beobachter angesichts der großen Beliebtheit, der sich historische Themen in den TV-Programmen erfreuen. Das Leitmedium Fernsehen erweist sich als quantitativ erfolgreichster Vermittler von Geschichte. Was zunächst erstaunt: Historiker zeigen sich davon in der Regel wenig angetan. Das gilt immer wieder auch für Filme zum Nationalsozialismus. Angesichts dessen ist es verwunderlich, dass der Umgang des (west)deutschen Fernsehens mit der NS-Vergangenheit bislang wenig betrachtet worden ist. Hier setzt die vorliegende Studie ein, indem sie Beispiele aus den 1950er und 60er Jahren untersucht. Das historische Umfeld der Entstehungszeit der Filme gerät dabei ebenso in den Blick wie die Situation zum Zeitpunkt ihrer Ausstrahlung. So wird nicht nur die Arbeitsweise der Produzenten erhellt, sondern auch die Resonanz, auf die die Sendungen stießen. Damit zeigt die Studie, wie «Vergangenheitsbewältigung» – schon der Begriff ist symptomatisch für das Verhältnis der Bundesrepublik zur jüngeren deutschen Vergangenheit – zu unterschiedlichen Zeitpunkten angegangen wurde. Es gerät nicht nur die Frage in den Blick, ob das Medium Fernsehen die Gesellschaft beeinflusst oder nur vorhandene Tendenzen aufgreift. Es ist das Spannungsfeld zwischen historischer Situation, zeitgenössischer Sichtweise und aktuellem Gegenwartswissen, das den Gegenstand dieser Arbeit ausmacht.

      Vergangenheitsbewältigung im Fernsehen