Rainer Bendel Books






„Alle und jede, was Standts, Nation und Religion, inn- oder außer Landts sie seynd“, wurden nach dem Kaiserlichen Impopulationspatent von 1689 eingeladen, sich in den sogenannten Neoaquistica, also von den Osmanen zurück eroberten Gebieten des Königreichs Ungarn niederzulassen. Angestrebt wurde die Reorganisation der Zustände aus der Vorosmanenzeit in Politik und Verwaltung. Allen staatlichen Instanzen war die schnelle Einbindung der Gläubigen als Ordnungsfaktor wichtig, wirkten doch die Konfessionen intermediär zwischen Herrschaft, staatlicher Autorität und Untertanen, beschleunigten die Konsolidierung der Gemeinden und halfen, solide ökonomische Grundlagen zu schaffen. Die Grundlagenforschungen für die Kirchengeschichte Ungarns im 18. Jahrhundert sind für die Mikroebene rar. Der vorliegende Band liefert erste Sonden. Hier werden Forschungen zur Rolle der Kirchen für die Migrationsprozesse und Integrationsvorgänge im Königreich Ungarn im 18. Jahrhundert vorgelegt.
Die Revolution des messianischen Israels bringt einen radikalen Umbruch in der Geschichte, der Gewalt überwindet und Zerschlagene vereint. Diese Botschaft fordert Christen auf, das Erbe der Seligpreisungen als Wegweiser für Hoffnung und Neuanfang zu betrachten. Sie bietet sowohl Chance als auch Herausforderung, indem sie zur Reflexion über den eigenen Glauben und die Verantwortung anregt. Die transformative Kraft der Botschaft Jesu ermutigt dazu, in einer Welt des ständigen Wandels Raum für Glaube und Gemeinschaft zu schaffen.
Hochschule und Priesterseminar Königstein
Ein Beitrag zur Vertriebenenseelsorge der katholischen Kirche
- 1025 pages
- 36 hours of reading
Die Geschichte des Kurorts Königstein im Taunus entfaltet sich nach dem Zweiten Weltkrieg, als er sich zur Hochschulstadt entwickelte. Ab 1952 diente die Philosophisch-Theologische Hochschule Königstein als Plattform für den interkulturellen Austausch, insbesondere mit Teilnehmern aus dem Ostblock. Rainer Bendel beleuchtet, wie die Hochschule die Tradition früherer theologischer Institutionen fortführte und sich zu einem Zentrum der Vertriebenenseelsorge der katholischen Kirche entwickelte, während sie ökumenische Beziehungen zu den Ostkirchen pflegte.
Das Thema der Jahrestagung des Heimatwerkes schlesischer Katholiken 2021 sollte die Bedeutung des Wallfahrens und einzelner Wallfahrten und Wallfahrtsorte für das religiöse Leben in der Diözese/Erzdiözese Breslau und damit auch für die religiöse Prägung der katholischen Bewohner Schlesiens aufzeigen - in Schlesien und nach 1945 in der Vertreibung - und ebenso der Frage nachgehen, wie die Bewohner Schlesiens nach 1945 die vorhandenen Traditionen aufgriffen, modifizierten oder ersetzten. Wallfahrten sind eine zentrale Realisierungsform von Frömmigkeit, daher nicht nur theologisch oder historisch, sondern auch ethnologisch aussagekräftig. Spätestens seit dem Barock wurden sie zudem als ökonomische Faktoren relevant und verstärkt regional situiert. Wallfahrtstraditionen prägten daher auch regionale Religiosität und damit zugleich das kulturelle und religiöse Leben einer Region.
Den 60. Geburtstag des Landes Baden Württemberg im Jahre 2012 nahmen die katholischen Vertriebenenorganisationen im Südwesten zum Anlass, ihren Anteil in den Integrations- und Transformationsprozessen der Nachkriegsjahre in einer Ausstellung zu rekonstruieren, dokumentieren und reflektieren. Differierende Identitäten wurden im neuen Südweststaat zusammengespannt: Schwaben, Badener, Franken, Oberschwaben. Sie brachten unterschiedliche kulturelle Prägungen mit sich. Diese Vielfalt wurde vermehrt durch die Vielzahl unterschiedlicher Gruppen der Vertriebenen, die nach 1945 ins Land strömte - auch sie aus jeweils ganz unterschiedlich geprägten kulturellen Kontexten. Der Brückenbau zwischen Einheimischen und Vertriebenen, die Bewahrung der kulturellen Identität der Vertriebenen durch entsprechende Manahmen der Vertriebenenseelsorge, wirkte stabilisierend, stimulierte Transformationen und förderte die Integration des neuen Bundeslandes.
Es gibt gute Gründe, die Fragen zur Geschichte des Katholizismus in der Zwischenkriegszeit neu zu stellen: Welche gesellschaftliche Verfassung, welche staatliche, politische Ordnungsvorstellung, welche sozialpolitischen Modelle wurden favorisiert? Welche Intentionen verfolgten die Aufbruchsbewegungen in den ostmittel- und südosteuropäischen Ländern? In welchem Spannungskontext standen sie zu Kirche und Gesellschaft? In den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen deutete sich ein selbstverantwortetes, plurales Denken innerhalb der Katholischen Kirche an, das nicht nur im Nationalitätenkampf (unter dieser Perspektive wird die Zwischenkriegszeit oftmals fokussiert!) Identität stiften und bestärken half. Es stellt sich die Frage, ob das vielfach benutzte Modell des "katholischen Milieus" für diese Regionen Erklärungsrelevanz hat - oder ob dort nicht andere Faktoren, stärker als religiöse und konfessionelle Motive, zur Milieubildung beitrugen.--
Die vorliegende Schrift ist dem Tübinger Kirchenhistoriker Joachim Köhler zum 80. Geburtstag gewidmet und versammelt vor allem Beiträge von Tübinger Freunden und Kollegen aus den kirchlichen und theologischen Hoffnungszeiten der 60er und 70er Jahre. In dieser theologiegeschichtlichen Besonderheit kann der Band auch als Gabe zum zweihundertjährigen Bestehen der katholisch-theologischen Fakultät an der Universität Tübingen verstanden werden, das 2017 gefeiert wird.