Gefühle sind nicht nur eine persönliche, sondern auch und gerade eine genuin philosophische Angelegenheit. Heiner Hastedt behandelt das Thema u. a. in folgenden Kapiteln: Der Dualismus von Verstand und Gefühl - Biologie der Gefühle - Kulturelle Konstruktion der Gefühle - Gefühle und Lebenskunst - Haben Gefühle Recht? - Vernünftige Gefühle.
Heiner Hastedt Books






Korruption ist ein faszinierendes Thema, das sich für Kriminalgeschichten eignet und den Blick in den furchterregenden Abgrund von Gesellschaften richtet. Gleichwohl betreibt dieses Buch keinen Enthüllungsjournalismus, sondern reflektiert mit philosophischen Mitteln über eine weithin bekannte und uns alle betreffende gesellschaftliche Realität. Die öffentliche Debatte wird von der Skandalisierung bekanntwerdender Einzelfälle dominiert ? aber die abstrakte moralische Verurteilung, die meist auf dem Fuße folgt, steht einer erfolgreichen gesellschaftlichen Eindämmung eher im Wege. 0Gedanklich folgt das Buch einem Dreischritt: Nach einer moralisch begründeten, relativen Ausweitung der Korruptionsmaßstäbe folgen eine Reihe von Einzelstudien, die mit interkulturellen und historischen Belegen zu mildernden Umständen der Anklage führen. Die anschließende Vermittlung zwischen Moralität und Faktizität fragt nach den Voraussetzungen für die Überwindung der Hürden zur Unbestechlichkeit, bis hin zur Utopie einer Welt ohne Korruption
Ethik
- 335 pages
- 12 hours of reading
Aufklärung und Technik
Grundprobleme einer Ethik der Technik
Heiner Hastedt stellt einen Entwurf zur Diskussion, wie das Projekt der Aufklärung angesichts seiner gegenwärtigen Gefährdung und Unklarheiten im Hinblick auf den technischen Fortschritt und die Bewertung neuer Technologien zu bestimmen ist. Die Arbeit systematisiert den Bestand an Einsichten zur Frage der Technikbewertung, um ein aufklärerisches Programm plausibel zu machen. Gleichzeitig verfolgt sie die Absicht, die systematische Technikphilosophie voranzubringen und eine Ethik der Technik zu entwerfen, die mehr umfaßt als eine Ingenieursethik. Deshalb setzt sie sich in jeweils knapper und pointierter Form auch mit Autoren auseinander, die nicht ausdrücklich als Technikphilosophen zu begreifen sind. Im einzelnen versucht die Arbeit, in der Konkretisierung des Projektes der Aufklärung für die technische Entwicklung ein Konzept anwendungsorientierter Ethik zu erläutern.
Die Arbeit gliedert sich in vier Teile und thematisiert die Herausforderungen, die durch die expandierenden Naturwissenschaften des Geistes entstehen, insbesondere im Bereich der Kultur. Teil A erläutert, warum eine rein philosophische Opposition gegen diese Tendenzen aussichtslos ist und lokalisiert das Leib-Seele-Problem an der Schnittstelle von Philosophie, Einzelwissenschaften und Kultur. Teil B bietet eine detaillierte Analyse und Kritik der jüngsten Behandlung des Leib-Seele-Problems in der analytischen Philosophie des angelsächsischen Raums. In Teil C wird von einer immanenten Kritik, die auf den Kriterien der analytischen Philosophie basiert, zur grundsätzlichen Kritik am Reduktionismus und Szientismus übergegangen, die als Symptome kultureller Eindimensionalität identifiziert werden. Teil D präsentiert einen Lösungsvorschlag, der die sprachendualistische Unterscheidung zwischen Teilnehmer- und Beobachterperspektive mit Emergenztheorien des Geistes verbindet. Hierbei wird der Geist als Gesamtheit mentaler Fähigkeiten als „Emergent“ gegenüber dem Körper positioniert, der aus der Beobachterperspektive erfasst wird. Die Arbeit schließt mit Überlegungen zur Anwendung der neuen Emergenztheorie, die über Psychologie und Medizin hinaus auch kulturelle Interpretationen von Leib, Natur, Kultur und Geist sowie deren Beziehungen berücksichtigt.
Zurück zum Fortschritt
Deutungsmacht und die Wende zum Möglichen
Alternde Gesellschaften wie unsere eigene sind von der Gefahr der Stagnation bedroht. Eine solche können wir uns aber nicht leisten; denn wir brauchen Veränderungen, besonders um den Klimawandel einzudämmen und die bereits eintretenden Folgen zu begrenzen. Als Alternative zum Denken in Alternativlosigkeiten profiliert Heiner Hastedt in diesem Buch eine Hinwendung zum Fortschritt als Ermöglichung. Nach der durch das »Prinzip Verantwortung« von Hans Jonas befürworteten »Heuristik der Furcht« mit ihren Folgen für Verzagtheit und Nichtstun könnte der als »geschichtsphilosophischer Universalbegriff« (Koselleck) zu Recht kritisierte Fortschrittsbegriff vor einer Renaissance stehen, und zwar als ganz pluralistisch gedachter Maßstab für normativ erwünschtes Fortschreiten. Um ein solches Programm des Fortschritts als Ermöglichung attraktiv zu machen, steht in Hastedts Essay das Konzept der Deutungsmacht mit seiner Wende zum existentiell Möglichen im Mittelpunkt. In Abgrenzung zu Gewalt und überkommenen Machtbegriffen wird Deutungsmacht als eine einflussnehmende soft power verstanden, die Wandel – vielleicht besonders nachhaltig – ermöglichen kann. Jenseits der üblichen Links-Rechts-Verortungen in der Politik reflektiert Hastedt über Fortschritte auch im Institutionellen und versucht zugleich philosophische Debatten über Macht, Wahrheit und Vernunft in Theorie und Praxis neu zu kontextualisieren.
Bildung ist vor allem Selbstbildung und die möglichst harmonische Entwicklung der ganzen Person, könnte man angelehnt an die klassische Bildungsphilosophie behaupten. Gegenwärtig wird von Bildung aber oft nur noch unter oberflächlicher oder gänzlich sachfremder Nutzung des Begriffs im Zusammenhang von Schule und Universität geredet. Die Anthologie versammelt Texte von Herder über Schiller, von Humboldt, Hegel, Schopenhauer, Nietzsche und Adorno bis hin zu Foucault, Koselleck, Rorty und Butler zu den Themen klassischer Bildungsbegriff, Kulturkritik und Überwindung von Entfremdung, Kritik einer falschen Bildung im Namen des Lebens sowie der Problematik um Halbbildung und Unbildung – um Orientierung für eine Diskussion zu geben, was Bildung ist und was sie sein könnte.
Toleranz
- 120 pages
- 5 hours of reading
Die Geschichte der Toleranz beginnt mit der Duldung religiöser Minderheiten durch die Obrigkeit. Und auch heute ist die Religion ungeachtet aller Säkularisierungsprozesse immer noch eines der wichtigsten Themen, wenn es um Toleranz geht. Eine Verschiebung hat dennoch stattgefunden: Ging es ursprünglich um die vertikale Toleranz – also um die Toleranz der Obrigkeit gegenüber andersgläubigen Untertanen –, wird das Leben heute immer stärker von Themen der horizontalen Toleranz geprägt: Die Begegnung unterschiedlicher Kulturen auf einem Terrain und die Globalisierung fordern Toleranz gerade in den alltäglichen individuellen Begegnungen. Der Band führt in diese Problematik grundlegend ein und zielt deshalb auch und besonders auf die Schule.

