Friedhelm Decher Books






Verzweiflung
- 138 pages
- 5 hours of reading
Friedhelm Decher betrachtet in seinem Essay Verzweiflung als ein Phänomen von eminent existentieller Bedeutung. Dabei nimmt er es aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick, um seine Grundstrukturen hervortreten zu lassen. Die Verzweiflung ist ein Affekt, der das Dasein dermaßen bestimmt, dass das Lebensgefühl im ganzen aus den Fugen gerät und die Vertrautheit mit der Welt verloren geht. Der Verzweifelte ist in Entscheidungen, Situationen oder Lebensumstände hereingezwungen worden, die jegliche realen Alternativen ausschließen. Das bedingt nicht nur den Verlust von Handlungsfreiheit, sondern den Rückzug in die Innerlichkeit, Selbsthass, Einsamkeit und Unproduktivität. So kann der Gedanke an die Preisgabe des Lebens zum alles Beherrschenden werden. Darüber hinaus geht Decher der Frage nach, wie der Verzweiflung effektiv begegnet werden kann und ob es gar vorbeugende Maßnahmen gegen die Verzweiflung gibt.
Langeweile kennt jeder. Wer kann von sich behaupten, sich noch nie gelangweilt zu haben? Obwohl omnipräsent, kann sie sich heutzutage niemand mehr leisten. Wer nicht unter Zeitnot leidet, ständig unterwegs und immerfort beschäftigt ist, scheint sein Daseinsrecht in dieser Gesellschaft verwirkt zu haben. Daher hat die Freizeitindustrie der Langeweile den Kampf angesagt: ein Vergnügen jagt das andere, immer neue Mittel zur Zerstreuung werden erfunden. Gähnen die Zuschauer in einem Hollywoodfilm, kann sich der Regisseur einen neuen Job suchen. Obwohl ganze Heerscharen damit beschäftigt sind, die Langeweile zu vertreiben, bleibt sie dennoch ständige Drohung. Friedhelm Decher zeigt in seinem philosophischen Essay, daß Langeweile keine Eigenheit der modernen Gesellschaft ist. Durch die ganze Geschichte läßt sich ihre Spur verfolgen und hat die hervorragensten Geister der jeweiligen Epoche auf den Plan gerufen, um ihre Ursachen zu finden und auf Abhilfe zu sinnen - von Seneca über Pascal, Kant und Schopenhauer bis hin zu Russel. Deren Diagnose fällt zwar ähnlich aus, die Therapievorschläge aber unterscheiden sich drastisch. Die Frage, ob eine Heilung überhaupt möglich ist, oder ob wir uns möglicherweise damit abfinden müssen, daß gegen die Eintönigkeit kein Kraut gewachsen ist, rundet den Essay ab. Decher entfaltet eine Philosophie der Langeweile und zeigt, daß sich das Thema kurzweilig darstellen läßt.
Ist es den Menschen erlaubt, sich selbst zu töten oder müssen sie, trotz aller Widrigkeiten, auf ihrem Platz im Leben ausharren? Friedhelm Decher weist nach, daß sich zwei Argumentationsstränge für und wider die Erlaubtheit der Selbsttötung durch die ganze Philosophiegeschichte ziehen. 1. Der Mensch hat sein Leben einer anderen Instanz als sich selbst zu verdanken, etwa einer göttlichen. Was er nicht selbst geschaffen hat, darf er aber nicht einfach zerstören. Ergo ist Selbstmord moralisch verboten. 2. Der Mensch hat einen freien Willen, durch den er nur im Verhältnis zu anderen Personen moralisch gebunden ist, im Verhältnis zu sich selbst aber nicht. Ergo ist Selbstmord erlaubt. Trotz ihres unüberbrückbaren Gegensatzes aber gehen beide Argumentationsstränge von einer gemeinsamen Annahme aus: daß Selbstmord die Signatur der Freiheit des Menschen ist. Friedhelm Decher legt die erste große und gut lesbare Abhandlung über die Haltung der Philosophen zum Selbstmordproblem vor. „Wer mehr oder weniger trockene Phliosophiegeschichte erwartet hatte, wird überrascht sein: von Anfang an geht es um eine Auseinandersetzung, die auch heute noch nicht beendet ist, und das so geweckte Interesse spürt nun aufmerksam den unterschiedlichen Standpunkten durch die Jahrhunderte nach.“ www, philosophie-online. de
Handbuch der Philosophie des Geistes
- 302 pages
- 11 hours of reading
Friedhelm Decher bietet in diesem Überblickswerk eine einzigartige problemgeschichtliche Darstellung der Philosophie des Geistes. Er stellt eine Auswahl der wichtigsten philosophischen Theorien und Standpunkte zum Geist in der abendländischen Geistesgeschichte vor, die von der Antike bis heute reicht. Von Homer bis Platon und von Descartes bis Searle werden Positionen, Ansätze und Vorstellungen von Geist, Seele und Bewusstsein beschrieben, die charakteristisch für die philosophische Diskussion waren und diese zum Teil bis in die Gegenwart prägen. Sein ebenso spannendes wie verständliches Panorama reicht bis hin zu aktuellen Debatten um den Geist und seine Funktionsweise im Spannungsfeld von Philosophie und den Neurowissenschaften. So gelingt es Decher, entscheidende Facetten dieses philosophischen Kernthemas herauszustellen.
Die Frage nach Bildung und Erziehung ist aktueller denn je. Dabei haben die philosophischen Konzepte von Bildung, Erziehung und Aufklärung die abendländische Kultur und Geistesgeschichte maßgeblich geprägt. Von Beginn an wird unsere Kultur von Fragen bestimmt, die im Kern philosophisch sind: Wie kann die eigene Existenz gelingen, und was ist das Ziel derselben? Wie unabhängig kann der Mensch sein, und wie wird er gleichsam zu einem sozialen und politischen Wesen? Ist Bildung Selbstzweck oder nur Mittel zur Erreichung eines übergeordneten Ziels? Welche ›höheren‹ Werte (neben bloßen Fertigkeiten und Kenntnissen) soll Bildung vermitteln? Welchen Stellenwert hat dabei die ästhetische Erziehung des Menschen? In dem vorliegenden Band stellt Friedhelm Decher sachkundig und allgemein verständlich die Bildungstheorien zwölf wichtiger Denker unserer abendländischen Kultur dar und zeigt wie nachhaltig die philosophischen Konzepte die abendländische Kultur und Geistesgeschichte geprägt haben.
Sind wir Menschen wirklich so autonom, wie wir für gewöhnlich glauben? Oder sind wir nicht vielmehr durch Manipulationen unterschiedlichster Art getäuschte Wesen, deren Handlungen oftmals eher irrationalen als rationalen Beweggründen folgen? Friedhelm Decher zeigt in diesem Buch, dass unsere Wahrnehmung von der Welt trügt: Auf dem Weg zur Erkenntnis haben wir eine Vielzahl an Hürden zu überspringen. Auf kurzweilige Art und ohne Fachjargon informiert Decher über das Wesentliche, was in den letzten 50 Jahren über Sinnestäuschungen und Manipulationstechniken herausgefunden wurde. Gleichzeitig ist das Buch eine gut lesbare Einführung in philosophische Konzepte zum Verhältnis von Welt und Erkenntnis.
