gardens of resistance
le corbusiers unité berlin: eine landschaft am rande der stadt
Die Publikation hinterfragt Corbusiers Naturverständnis am Beispiel der Unité d?Habitation in Berlin, wo eine klare Aussage schwierig zu fassen ist. Die ambitionierten Entwurfszeichnungen stehen im Widerspruch zur Umsetzung und dem heutigen Zustand der Außenräume des Hauses. Die Sorgfalt der entwurflichen Details und die Unstimmigkeiten des damaligen B-Plans zeugen von einem Projekt, das nie vollendet wurde. Dieser Makel, der nur der Berliner Realisierung anhaftet, bietet jedoch die Chance, Corbusiers Architektur unter einem autonomeren Naturverständnis zu betrachten. In Ergänzung zur ersten Publikation, die die Entwurfsideen meiner Dortmunder Studierenden widerspiegelt, wird hier die Entwicklung eines Ortes in Berlin gegenübergestellt, der sich von einem Landschaftsraum in einen unklaren peripheren Zustand transformierte. Betrachtet man die Zeit nach der Errichtung des Corbusierhauses in den 60er Jahren, zeigt sich in der groben Sorglosigkeit der Umsetzung eine archaisch zu deutende Qualität im Aufeinandertreffen von Architektur und Naturphänomenen. Der von Le Corbusier entwickelte Typ der Unité d?Habitation stellt eine Weiterentwicklung der Villas superposées dar, wo der Garten als zentraler Salon zwischen Innen und Außen vermittelt.
