2000er
BYE BYE ZUVERSICHT






BYE BYE ZUVERSICHT
Während die normalen Gebrauchsgegenstände unseres alltäglichen Lebens gerade dadurch charakterisiert sind, dass wir sie in ihrer Materialbeschaffenheit nutzen, um ein bestimmtes Bedürfnis zu befriedigen, benutzen wir den Kunstgegenstand gerade nicht in seiner Materialbeschaffenheit, sondern ausschließlich, indem wir ihn anschauen: Beim Kunstwerk geht es offenkundig darum, dass die sein Kunstsein einzig definierende Gebrauchseigenschaft die Anschaubarkeit ist, der einzige Gebrauchswert des Kunstwerks also darin besteht, dass wir es sehen können und dass es uns durch sein Ansichtigwerden einen anschaubaren Sinn vermittelt. In ballet concrete bietet die zs art galerie einen Einblick in die variantenreiche Ästhetik der Konkreten Kunst. Einschließlich kunsttheoretischem Hintergrund, verfasst von Univ.-Prof. Dr. Alfred J. Noll, einem leidenschaftlichen Sammler speziell dieser Disziplin der bildenden Kunst. Die Beispiele Konkreter Kunst stammen von den Künstlern John Carter, Roland Goeschl, Karl Hikade, Laszlo Otto, Helga Philipp, Sigurd Rompza und Leo Zogmayer.
Man kann Martha Jungwirth (*1940), die große Einzelgängerin der österreichischen Kunstszene, wohl als bekannteste unbekannte Künstlerin des Landes bezeichnen. Die anlässlich ihrer ersten umfassenden Retrospektive von der Kunsthalle Krems herausgegebene Monographie präsentiert Werke aus fünf Jahrzehnten. Darin zeigt sich das malerische Projekt Jungwirths als Bindeglied zwischen Abstraktem Expressionismus amerikanischer Prägung und europäischem Informel. Der Ausstellungskatalog führt durch die einzelnen Schaffensperioden und offenbart Jungwirths Kunst als eine Untersuchung malerischer Grundprinzipien im Spannungsfeld zwischen Gestik, Form, Spur und Farbe.