An inveterate experimenter with image and text and music whose work bears the clear influences of Dada, Surrealism, Expressionism, and absurdism, Gerhard Ruhm is truly one of the major figures of the postwar European avant-garde. Yet reprehensibly little of his work has appeared in English. This edition brings together a selection of his work spanning the past seven decades, displaying a wide thematic range (as he has remarked, "there is nothing that cannot become part of one's poetic universe") and ingenious combinations of motifs such as music, pornography, banality, humor, and mythology. The first section comprises "mini dramas," the text often combined with images and musical notation to create sensorial episodes, the expression of a singularly sensual aesthetic perception. The second section is a wry deconstruction of Grillparzer's play Hero and Leander that juxtaposes original passages with images from a swimming manual and a more contemporary erotic take on the mythological tale. The final section presents 24 short prose pieces: 12 from the early 1950s and 12 from the past few years.
Gerhard Rühm Books






Gerhard Rühm experimentiert mit einem Roman, der fast ausschließlich aus Adjektiven besteht, inspiriert von Musils »Mann ohne Eigenschaften«. Der konzeptionelle Text entfaltet sich rhythmisch und überraschend, indem er die attributive Verfasstheit eines »Mannes« erkundet und dabei Sprachkunst und Witz verbindet.
Gerhard Rühm definiert «auditive Poesie» als poetische Werke, in denen Sprachklang und Artikulation bewusst integriert sind. «Sprechtexte» sind für den Vortrag gedacht und vermitteln Informationen, die akustisch erfasst werden. Rühms «gesammelte Sprechtexte» werden erstmals in einer Kombination von Buch und Kassette veröffentlicht, viele Texte sind Erstveröffentlichungen.
Ein voll Gottvertrauen zerschellter Pilgerbus, ein sogenannter „Ehrenmord“, industrielles Schlachten und anthropogenes Insektensterben, aber auch das Versiegen von Abels freudlosem Leben oder Jungfrau Marias Auferstehung „aus Protektion“: solche und andere Sujets dienen Gerhard Rühm als Material für 36 Neuinterpretationen der Gattung „Epitaph“: vom frühen Lautgedicht im Wiener Dialekt auf den Selbstmörder „dlü“ bis zu dem mit monovokalen türkischen Wörtern verfassten „gedenken an gülsüm“ aus jüngster Produktion. Die poetischen Kalküle und Rühms lakonischer Humor konterkarieren den Irrglauben und Gewalt-Eskalationen heutiger Wirklichkeit. Mitreißende Sprachartistik und vom Autor entwickelte Verfahren sprachmusikalischer Transgression eröffnen Wege zu einem intensiveren, gleichsam leibbasierten Verstehen. Auch die sechs mal sechs „Epigramme“ beruhen auf singulären Text- und Bildkonzepten. Als Einworttafel oder als collagierte Versatzstücke aus Zeitungstexten und Kreuzworträtseln oder in Gestalt von Wettergraphik, Strichliste, Parkstrafe, Merkzettel u.a.m. durchqueren die Blätter die Tradition des Epigramms als biederen Sinnspruch, setzen Impulse für kreative Assoziationen und generieren mittels Formbeziehungen Zusammenhang, (Lebens-)Geschichte in konzentriertester Form.
achtung achtung sonne zehntausendmal heller geworden stop gigantischer feuerball stop aequator erreicht umlaufbahn der erde stop gesamtes planetensystem taghell erleuchtet stop berge schmelzen stop ganze erde kochender ozean aus fluessigem gestein
Lügen über Länder und Leute
- 125 pages
- 5 hours of reading
Feingeschliffene poetische Gebilde, die jedweder Form literarischer Phrasendrescherei und Dampfplauderei zu Leibe rücken.


