Explore the latest books of this year!
Bookbot

Joséphine Jacquier

    Fragmentierte Antike
    'Maniera'
    • 'Maniera'

      Eine andere Geschichte der Literatur in Rom

      • 280 pages
      • 10 hours of reading

      Im Zentrum dieser Studie stehen diejenigen Texte der römischen Literatur, die die ältere Literaturgeschichte - im Hinblick auf die Klassik oder "Goldene Latinität" - etwas müde als "Nachklassik" oder "Silberne Latinität" bezeichnet hat. Die wuchernde Rhetorik dieser Texte, ihre schiere Lust am Effekt und am mitunter grausamen Bild kategorisiert Ernst Robert Curtius in seinem epochemachenden Werk 'Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter' (1948) mit dem der Kunstgeschichte entlehnten, überhistorisch verstandenen Begriff des "Manierismus" und profiliert ihn als Konstante der europäischen Literatur.Die römische Literatur von der augusteischen Zeit bis an die Schwelle zur christlichen Literatur soll in dieser Studie in ihrer manieristischen Prägung perspektiviert werden. Die Streifzüge in die moderne Literatur zeigen, dass die in der manieristischen Literatur Roms ausgebildeten Denkfiguren auch in der Moderne nichts von ihrer Prägekraft verloren haben. Dass die an den Texten aufgezeigten Strukturen auch in den Werken der antiken wie der modernen manieristischen Kunst zu finden sind, bezeugt die Relevanz dieser Strukturen als Kriterien für eine manieristische Literatur.

      'Maniera'
    • Fragmentierte Antike

      Auf den Spuren einer modernen 'chrêsis' in Charles Baudelaires 'Fleurs du mal'

      • 256 pages
      • 9 hours of reading

      Die Antike in 'dem' Text zu suchen, der gemeinhin als das Gründungszeugnis der ästhetischen Moderne gilt, scheint abwegig. Die Bildwelt der 'Fleurs du mal', das sind, so meint man, die Straßenschluchten von Paris und die in ihnen umherirrenden modernen Heroen, die beklemmenden Innenräume des 'Spleens' und die grausame Sinnlichkeit der Schönen. Und doch hat auch die Antike dort ihren Platz. Als kleinste Fragmentsplitter sind Referenzen auf antike Text- und Bildwelten in die einzelnen Gedichte gestreut. Der fragmentarische Charakter dieser Referenzen könnte leicht als modernes Desinteresse an der Antike mißdeutet werden. Die Lektüren ausgewählter Gedichte jedoch zeigen, daß der Fragmentcharakter dem spezifisch Baudelaireschen Modus des „Gebrauchs“ geschuldet ist: Dieser legt in einer absolut modernen Wahrnehmungspraxis jene Elemente der antiken Text- und Bildwelten frei, die nunmehr konstitutiv für die Baudelairesche Moderne werden können. Diese Moderne läßt ihr antikes Geschwister aber nicht in neuem, humanistischem Glanz erstehen, sondern führt es als lebende Tote vor. Auf der Schwelle zur Moderne artikuliert sich noch einmal eine 'querelle', die weder für die eine noch für die andere Seite die Lanze bricht: Die Baudelairesche Moderne entsteht aus einer als tot-untot gedachten Antike.

      Fragmentierte Antike