Seit seinem Studienbeginn in Paris verfolgt Bénabou das Projekt, das Familienepos seiner jüdisch-marokkanischen Vorfahren zu schreiben und von seiner Jugend in Meknès zu erzählen, einer Schnittstelle dreier Kulturen. Er schildert seine eigene „Geschichte des Lesens“, die hebräischen Lettern, die mit Honig bestrichen wurden, die Thora-Schule, die Synagoge und das Gymnasium unter dem französischen Protektorat, das die arabische Bildwelt des Jungen prägte und ihn mit 17 nach Paris trieb. Er erzählt von seinen Großvätern, der Herzenswärme seiner Mutter und den verschiedenen Figuren seiner Kindheit, darunter Berber, Briganten und der Schatten eines deutschen Kaisers. Doch der moderne Autor, der dreißig Jahre später berichtet, fügt dem epischen Bericht eine andere Geschichte hinzu: die Geschichte des Projekts selbst, seiner Motive, Quellen und Dokumentationen, sowie der literarischen Einflüsse von der jüdischen Tradition bis zu Flaubert, Proust und Joyce. Er reflektiert auch über die Moden, denen das Projekt ausgesetzt war, und die biografischen Wechselfälle. Letztlich thematisiert er das notwendige Scheitern dieses Vorhabens, da seine Kindheit möglicherweise eine Täuschung war und die jüdische Gemeinde zerstreut wurde. Dieses „Familienepos“ gilt als „großes Buch“ und steht neben dem literarischen Juwel, mit dem der Autor berühmt wurde.
Marcel Bénabou Books
June 29, 1939
Marcel Bénabou, an emeritus professor of Roman history, dedicates his scholarly work to ancient Rome, with a particular focus on North Africa during Antiquity and the processes of acculturation and Romanization in these regions. As a member of the literary group OuLiPo, his Oulipian works often delve into the genesis of literary creation and autobiography. He brings a unique perspective, combining historical expertise with experimental literary approaches. His writings explore the intricate ways cultures and identities are formed and expressed.

