Wilhelm Solms-Rödelheim Books






Der Band „Die Lehrjahre Wilhelm Meisters bei den Frauen“ versammelt Beiträge von verschiedenen Autoren, die sich mit Themen wie Wilhelms Beziehungen und Identität in Goethes Werk beschäftigen. Herausgegeben von Wilhelm Solms, reflektieren die Texte die sozialen Konflikte und die Komplexität der Liebe in Goethes Roman.
Geschichten aus einem ereignislosen Land
- 197 pages
- 7 hours of reading
Der „Zigeuner“ ist eine Fiktion, die im Unterschied zu anderen Fiktionen, die kein Pendant in der Wirklichkeit haben, auf lebende Menschen, die Angehörigen der Sinti und Roma sowie auf Fahrendes Volk wie die Jenischen, projiziert wird. Er ist aber zugleich eine Konstruktion, die von Dichtern und Gelehrten geschaffen, verändert und erweitert wurde. Zigeuner stehen im Verdacht, „schwarze Kunst“ zu betreiben und mit dem Teufel im Bunde zu stehen; sie werden als schmutzig und abstoßend, als Faulenzer, Betrüger und Diebe denunziert. So tragen die Eigenschaften, mit denen deutsche Dichter ihre Zigeunerfiguren ausgestattet haben, dazu bei, dass Sinti und Roma noch immer aus der Gesellschaft ausgrenzt werden. Dieses Buch untersucht Zigeunerbilder in der deutschen Literatur und Wissenschaft, indem es anhand von 36 den „Literaturzigeunern“ zugeschriebenen Merkmalen die Verzerrungen, Denunziationen und Romantisierungen darstellt, die die deutsche Literaturgeschichte durchziehen. Der Autor bezieht dabei ausdrücklich Position gegen die auch von Vertretern von Sinti und Roma entschieden abgelehnte „Tsiganologie“ oder „Zigeunerwissenschaft“ mit ihrem essentialistisch-sozialromantischen Versuch, ein „Wesen“ des Zigeunertums wissenschaftlich zu definieren. The „gypsy“ is a fiction that, unlike other fictions that have no counterpart in reality, is projected on living people, the Sinti and Roma, as well as on Traveling People like the Yeniche. But at the same time it is a construction created, modified and expanded by poets and scholars. Gypsies are suspected of „black art“ and of being in league with the devil; they are denounced as dirty and repulsive, idlers, swindlers and thieves. Thus, the characteristics with which German poets have endowed their Gypsy figures contribute to Sinti and Roma still being excluded from society. This book examines gypsy images in German literature and science by presenting the distortions, denunciations and romanticizations that permeate German literary history on the basis of 36 characteristics attributed to „literary gypsies“. The author explicitly takes a stand against the „Tsiganology“ or „gypsy science“, which is also decisively rejected by representatives of Sinti and Roma, with their essentialist-social-romantic attempt to scientifically define a „being“ of Gypsyism.
Das Geheimnis in Goethes Liebesgedichten
- 176 pages
- 7 hours of reading
Goethes Geliebte: Wurde darüber nicht schon genug geschrieben? Wilhelm Solms versucht, die Wahrheit über die Liebesbeziehungen aufzudecken, die im Gewand der Gedichte ein Geheimnis bleiben. Im Zentrum seiner Recherche steht die Auseinandersetzung mit zwei Thesen: Die eine wird vom Vorstand der Goethe-Gesellschaft und der Stiftung Weimarer Klassik vertreten und besagt, dass Charlotte von Stein die geheime Geliebte in seinen Versen an Lida und vielen späteren Gedichten ist. Die andere, wonach es die Herzogin Anna Amalia ist, wird von Ettore Ghibellino und seinem Kreis vertreten. Das Buch setzt Stein für Stein das Puzzle zusammen, auf dem dann das Bild von Anna Amalia erscheint, rückt aber auch die These zurecht, dass Goethes nach der Rückkehr aus Italien verfassten Liebesgedichte nur von seiner „verbotenen Liebe“ zu dieser sprechen.
Das Bild der Geliebten in Goethes Versen an Lida
- 42 pages
- 2 hours of reading