Dietrich Bonhoeffer. This volume is the documentation of a workshop at the Dietrich Bonhoeffer Centre for Public Theolog
Traugott Jähnichen Books






Caritas und Diakonie im "goldenen Zeitalter" des bundesdeutschen Sozialstaats
- 310 pages
- 11 hours of reading
In den 1960er und frühen 1970er Jahren kam es in Deutschland zu einer bisher einmaligen Expansion des Sozialstaates. Caritas und Diakonie haben in diesem Zeitraum ihre Stellung im deutschen Sozialsystem gefestigt und quantitativ wie qualitativ ausgebaut. Allerdings haben diese Prozesse gleichzeitig zu einer Enttraditionalisierung der konfessionell geprägten Einrichtungen und Arbeitsfelder geführt, so dass seither die Frage nach der konfessionellen Identität sozialer Arbeit immer deutlicher gestellt und kontrovers diskutiert worden ist. Der Band nimmt diese ambivalent bewerteten Transformationen in den Blick, wobei die Besonderheiten der bundesdeutschen Entwicklung durch internationale Vergleichsperspektiven geschärft werden.
Religiöse Jugendkulturen in den 1970er und 1980er Jahren
- 242 pages
- 9 hours of reading
Das Verhältnis von Jugend, Religion und Kirchen in den 1970er und 1980er Jahren zeichnete sich durch Umbrüche und Ambivalenzen aus. Für die Entwicklung religiöser Jugendkulturen waren dabei die Prozesse der Politisierung, Pluralisierung und des Wandels von Werthaltungen und Verhaltensorientierungen prägend. Den Auswirkungen und gesellschaftlichen Hintergründen dieser Prozesse gehen die Beiträge des Bandes aus interdisziplinären Perspektiven nach. Besonderes Augenmerk gilt u. a. „neuen Jugendreligionen“ und kirchlichen Akademien, religiösen Jugendorganisationen und der Rolle der Kirchen im Umfeld von neuen sozialen Bewegungen, der sozialwissenschaftlichen Umfrageforschung und den Wandlungen der religiösen Sozialisation. Durch Analysen zu den Entwicklungen religiöser Jugendkulturen in der DDR und den Niederlanden werden auch vergleichende Dimensionen einbezogen. Mit Beiträgen von Gisa Bauer, Thomas Coelen, Kim de Wildt, Jana Ebeliing, Daniel Eul, Norbert Friedrich, Frank Gusinde, Markus Hero, Traugott Jähnichen, Uwe Kaminsky, Thomas Mittmann, Dimitrij Owetschkin, Rob Plum, Peggy Renger-Berka, Christian Sachse und Friedrich Schweitzer
Der evangelische Glaube soll sich im Alltag der Welt bewähren. Luther hat in Abgrenzung zu jedem monastischen Ideal - so das klassische Urteil Wilhelm Diltheys - ein menschlich volles Ideal proklamiert, welches die ganze menschliche Lebendigkeit in das religiöse Verhältnis aufnimmt und in ihm zur christlichen Vollkommenheit erhebt. Obwohl Luthers Wirkung sowohl auf die individuelle Lebensführung als auch auf die gesellschaftlichen Ordnungen unbestritten ist, kommt ihm für die protestantische Ethik eine eher geringe Bedeutung zu. Seit der Reformationszeit warf man ihm immer wieder vor, dass seine Theologie letztlich die Ethik überflüssig mache. Luther habe das Gewicht so sehr auf den Glauben gelegt, dass alle Werke und Leistungen des Menschen ohne Bedeutung zu sein scheinen. Demgegenüber zeigt dieser Band, dass sich die Grundstrukturen, die Umrisse und die Arbeitsweise seiner Ethik deutlich konturieren und exemplarisch auf heutige ethische Diskurse anwenden lassen. Luther war Schrifttheologe in dezidiertem Sinn. Daher begleitet die angemessene Rezeption und theologische Verarbeitung biblischer Normen sowie die Auseinandersetzung mit ihrer missbräuchlichen Verwendung die theologische Entfaltung seiner normativen Begründungen. Ethik ist insofern stets Teil einer Hermeneutik der biblischen Orientierungen. Sie lässt sich nicht in ein Schema von Prinzipien fassen. Luthers Ethik ist vielmehr als eine inventionale Ethik zu verstehen, die aus ihrem religiösen Selbstverständnis heraus schöpferisch mit vorgegebenen Normen umgeht wie auch neue Normen entwickelt.
Wirtschaftsethik 4.0
Der digitale Wandel als wirtschaftsethische Herausforderung
In der Wirtschaftsgeschichte waren es immer wieder innovative Schlüsseltechnologien, die neue Phasen des Wirtschaftens, Arbeitens und Lebens der Menschen vorantrieben. Heute ist es die Digitalisierung als eine "Querschnittstechnologie", die ähnlich wie vor mehr als 100 Jahren der elektrische Strom alle Lebensbereiche durchdringt. Neben den Wohlfahrtsgewinnen und einer Verbesserung der Lebensqualität auf Grund dieser technischen und wirtschaftlichen Wandlungsprozesse sind auch Risiken zu bedenken, die eine aktive Gestaltung erforderlich machen: Die Konsequenzen dieser grundlegenden Veränderungen der Wirtschaft (Wirtschaft 4.0) für die Arbeitswelt, Verbraucher, Entwicklungs- und Schwellenländer sowie die Umwelt stellen sozialethische Herausforderungen dar, die in diesem Band in ökumenischer Perspektive von einem römisch-katholischen und einem evangelischen Sozialethiker diskutiert werden
Back cover: Wer nach globalen Wirkungen der Reformation fragt, kann sie nur im Plural finden. Die von Wittenberg ausgegangene reformatorische Bewegung hat rasch ein theologisch vielgestaltiges Profil angenommen, das außer den Reformierten auch das bunte Spektrum protestantischer Freikirchen einschließt. Zur Vielfalt der Weltwirkungen des Protestantismus gehört zudem, dass er unter sehr unterschiedlichen kulturellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen existiert und in seinen sozialethischen und politischen Optionen ein heterogenes Bild bietet. Die Beiträge zum Schwerpunktthema dieses Bandes beleuchten die weltweit disparaten Profile und Probleme des Protestantismus, seine Prägungen und Wirkungen in gesellschaftspolitischer Hinsicht, aber auch die ihn kennzeichnenden Wechselwirkungen von Evangelisierung der Kultur und Inkulturation des Evangeliums am Beispiel ausgewählter Länder und Regionen
Back cover: Im Mittelpunkt der Wittenberger Reformation 1517, deren 500. Geburtstag 2017 gefeiert wird, steht die Entdeckung der bedingungslosen Rechtfertigung des Sünders durch Gottes Gnadenhandeln, die den Grund legt für die Freiheit des Menschen zur Liebe. Damals zweifellos zwar eine geistliche Innovation ersten Ranges – jedoch mit unmittelbaren kulturellen, politischen und ökonomischen Folgen, die bis heute Wirkungen zeitigen. Also: Rechtfertigung – ganz und gar nicht folgenlos? Blickt man allerdings näher auf das, worum es mit der Vorstellung der Rechtfertigung geht, stellt sich auch beträchtlicher Diskussionsbedarf ein, denn es ist ganz und gar nicht klar, womit man es denn genau zu tun bekommt. Entsprechend fragt dieser Band danach, was das denn sei: Rechtfertigung – und problematisiert ihre Verklärungen. Er eruiert ihre Folgen für die Diskussion der Menschenrechte, modernisiert die Zwei-Reiche-Lehre, untersucht ihre Zusammenhänge mit dem Kapitalismus, einem verantwortlichen ökonomischen Handeln und der Kultur des Alltags – fragt nach der Verbindung mit der Diskussion um Nachhaltigkeit ebenso wie nach den Folgen für den homo patiens im Sozialraum.
Orientierung in Fragen der Nachhaltigkeit und der ökologischen Verantwortung Im Protestantismus wird Fragen der Nachhaltigkeit und der ökologischen Verantwortung besonderes Gewicht zugemessen. Die Wahrnehmung der einzelnen hiermit verbundenen Problemlagen im ökumenischen Kontext wirkt zwar schon seit Längerem auf protestantisches Denken und Handeln ein und evangelische Christinnen und Christen tragen in zivilgesellschaftlichen Kontexten in pluraler Weise zur öffentlichen Meinungsbildung bei. Dennoch besteht im evangelischen Raum noch erheblicher theologischer und sozialethischer Reflexionsbedarf in diesen Fragen. Der vorliegende Band enthält Grundsatzbeiträge in interdisziplinärer Perspektive, die die Nachhaltigkeitsfragen aus theologisch-ethischer, ökonomischer, politischer und wissenschaftstheoretischer Sicht beleuchten. Zudem enthält er Einschätzungen aus Sicht konkreter zivilgesellschaftlicher und politischer Akteurinnen und Akteure, zu denen kirchliche Organe, politische Instanzen und Wirtschaftsverbände zählen. Damit bietet er Orientierung in einer ebenso herausfordernden wie zukunftsentscheidenden Fragestellung.
Religiöse Pluralisierung
- 184 pages
- 7 hours of reading
In den vergangenen Jahrzehnten hat die religiöse und kulturelle Vielfalt in Deutschland zugenommen und als gesellschaftspolitisches Thema an Gewicht gewonnen. Im Hintergrund stehen globale Wanderungsbewegungen ebenso wie eine generell fortschreitende Ausdifferenzierung von Lebenslagen. Diese Entwicklungen stellen auch die öffentliche Organisation sozialer Wohlfahrt vor Herausforderungen, eröffnen aber auch neue Möglichkeiten. Im Besonderen gilt das für konfessionelle Wohlfahrtsverbände wie Diakonie und Caritas, die sich auf ein christliches Wertefundament berufen, das nunmehr mit den Realitäten moderner Einwanderungsgesellschaften und den Tendenzen wohlfahrtsstaatlichen Wandels in Einklang gebracht werden muss.