Wien ist sein Ehebund, die Länder sind seine 'Pantscherln'. In den 56 Jahren, die Dietmar Grieser nun in Österreich lebt, ist er viel herumgekommen – auf seine Weise: auf Landpartien, im Urlaub, zu Recherchen, als Vortragsreisender. Gut gelaunt berichtet er von den schönsten, berührendsten und vergnüglichsten Erlebnissen in seiner Wahlheimat: von Begegnungen mit Dichtern, Malern und Theaterleuten, von seinen Streifzügen durch die Tierwelt am Neusiedlersee und vom Scheitern einer Weinreise durch die Südsteiermark. Wir begleiten ihn zur 'Hitler-Kirche' von Graz, besuchen ungewöhnliche Jahrmärkte und makabre Begräbnisse, erfahren vom 'Raub' einer Kaiserstatue in Wiener Neustadt und einem spektakulären Mordfall im Ausseerland. Amüsante Reminiszenzen, köstliche Geschichten, die allesamt bestätigen: Österreich ist einfach anders.
Damals in Lemberg Schon vor Jahrzehnten, als sie noch Teil der Sowjetunion war, begab sich Dietmar Grieser auf literarische Spurensuche in die Ukraine. In einem Kohlebergwerk in Donezk ergründete er den Heldenkult um »Arbeitsrekordler« Alexej Stachanow, nahe Kiew spürte er die realen Protagonisten des Musicals »Anatevka« auf oder unweit von Lemberg den Schauplatz von Georg Trakls Kriegsdichtung »Grodek«. Auch berühmten Töchtern und Söhnen des Landes, die anderswo ihr Glück fanden, widmete sich der begnadete Erzähler, u. a. Startenor Joseph Schmidt, der Pädagogin Eugenie Schwarzwald oder dem mysteriösen Leopold von Sacher-Masoch, der heute als der »Vater« des Masochismus gilt. Dietmar Griesers ausgewählte Reisereportagen und Porträts sind ein bemerkenswertes Stück Zeitgeschichte sowie eine sehr persönliche Hommage an ein faszinierendes, aktuell in außerordentlicher Bedrängnis befindliches Land.
Als leidenschaftlicher Literaturtourist hat Grieser die Welt nach ausgewählten Plätzen durchforscht, die große Schriftsteller in ihren Werken zum Ort der Handlung bestimmten. Seine Reisebilder sind nicht nur eine fesselnde Lektüre für Literaturfreunde, sondern auch Modell für eine andere Art des literarischen Reisens jenseits ausgetretener Pfade.
„Seelenlandschaft“ Salzkammergut:
Auf den Spuren berühmter Sommerfrischler aus der Welt der Kunst.
Das Salzkammergut hat unter den Feriengegenden Österreichs stets eine Sonderstellung innegehabt. In 15 Kapiteln spürt Dietmar Grieser dem Genius Loci der viel geliebten „Seelenlandschaft“ zwischen Gmunden und Aussee, Hallstatt und Fuschl nach, die so viele Künstler - Dichter, Maler, Musiker - zu Meisterwerken inspiriert hat, und deckt dabei manches Überraschende auf.
Die handelnden Personen: Adalbert Stifter in Hallstatt - Gustav Mahler in Steinbach - Jakob Wassermann in Altaussee - Oscar Blumenthal in Ischl - Maria Cebotaris Kinder am Attersee Gustav Klimt in Kammer - Mathilde Wesendonk am Traunsee - Theodor Billroth in St. Gilgen Wilhelm Kienzl im Ausseerland - Maria Jeritza in Unterach - August Strindberg am Mondsee Rudolf Forster in Bad Aussee - Leo Fall in Oberwang - Carl Zuckmayer in Henndorf - Alexander Lernet-Holenia in St. Wolfgang
37 faszinierende Begegnungen großer Persönlichkeiten aus aller Welt mit Wien und seinen Menschen vom 18. bis ins ausklingende 20. Jahrhundert.
Dies ist das Buch eines Wien-Enthusiasten, der nicht müde wird, mit offenen Augen seine Wahlheimat zu durchstreifen, und dabei nicht aus dem Staunen herauskommt, wie viele große Namen aus allen Weltgegenden in dieser Stadt sichtbare Spuren hinterlassen haben.
Zum Beispiel Mark Twain, der im Herbst 1897 vom Fenster seiner Suite im heutigen Hotel Ambassador am Neuen Markt aus den Leichenzug der Kaiserin Elisabeth vor der Kapuzinergruft beobachtete. Oder Buffalo Bill, der 1906 mit einer fulminanten Wildwest-Show die Wiener drei Wochen lang in Atem hielt. In Wien abgestiegen ist im September 1911 der Erfinder Thomas Alva Edison, der, bei einem Pferderennen in der Freudenau vom Publikum erkannt, spontan mit Ovationen überschüttet wurde.
Aber auch, was an Reminiszenzen der österreichischen Elite bis heute unaufgearbeitet oder vernachlässigt blieb, vermag ganze Bände zu füllen. Zu dieser Kategorie zählen etwa die rührende Geschichte um das Lied „In einem kleinen Café in Hernals“, dessen Text 1932 Peter Herz schrieb und Hermann Leopoldi in einen Walzer umsetzte, die Entdeckung des Zithervirtuosen Anton Karas 1948 für den Film „Der dritte Mann“ oder die berühmte Watschenszene zwischen dem Kritiker Hans Weigel und der Schauspielerin Käthe Dorsch im Café Raimund am 13. April 1956.
Vom Glück der Spätberufenen
Die Dienstmagd Anna Mary Robertson ist 75, als sie unter dem Künstlernamen Grandma Moses zur „Weltmeisterin der naiven Malerei” aufsteigt, die Bäuerin Anna Wimschneider erobert als 66-jährige mit ihrem Roman „Herbstmilch” sämtliche Bestsellerlisten, und der Wiener Bürgermeister Theodor Körner ist gar schon 78, als er zum Bundespräsidenten der Republik Österreich gewählt wird. Das berühmte Köchel-Verzeichnis ist die Fleißarbeit eines pensionierten Staatsbeamten, das Sozialwerk „Künstler helfen Künstlern” die Initiative einer abtretenden Burgschauspielerin, Axel Munthes „Buch von San Michele” der Geniestreich eines ehemaligen (und inzwischen erblindeten) Modearztes. Der Chansonnier Charles Aznavour ist 85, als er das Amt des Botschafters seines Heimatstaates Armenien antritt. Auch Daniel Defoe, der Autor des Abenteuerromans „Robinson Crusoe”, zählt zu den Spätberufenen, und die englische Rockband „The Zimmers” setzt sich aus Rentnern zusammen, deren Altersdurchschnitt 78 beträgt. Auch im Privatleben alternder Stars kommt es zu erstaunlichen Ausbrüchen später Jugendlichkeit. So lernt George Bernard Shaw erst mit 68 Jahren Tanzen, Charlie Chaplin wird mit 73 Vater, und Pablo Casals tritt mit 80 vor den Traualtar.
Spurensucher Dietmar Grieser hat die interessantesten unter den Spätberufenen mit der ihm eigenen Entdeckerfreude und Sensibilität porträtiert - es ist seine ganz persönliche Antwort auf den heute alles beherrschenden Jugendkult. Das richtige Buch zur richtigen Zeit.
„Man kann ihn, Buch für Buch, immer nur loben: das Aufspüren von Themen, die genaue Recherche und den unverschmockten, klaren Stil. Er weckt und befriedigt unsere Neugier, ist aber taktvoll genug, nie den Bezirk des guten Geschmacks zu verlassen.”
DIE WELT
Viel zu wenig weiß man vom segensreichen Wirken all der Sekretärinnen und Haushälterinnen, Pfleger und Diener, die den großen Künstlern und Denkern treu zur Seite gestanden sind. 30 dieser vorwiegend weiblichen „Perlen“ hat Dietmar Grieser aus ihrer Anonymität hervorgeholt und mit der ihm eigenen Empathie porträtiert: eine schillernde Revue des Dienens und Bedientwerdens, wie sie nur ein Menschenkenner wie der Bestsellerautor Dietmar Grieser ausforschen und schreiben konnte.
Spurensucher Dietmar Grieser führt uns an die Lieblingsplätze seiner Wahlheimat, in seine Stammlokale, zu den „Aussichtspunkten“, an denen er sich auf die Lauer legt, um seine Mitmenschen zu beobachten. Schmunzelnd lernen wir die Originale seines Wohnbezirks, die Geheimnisse seiner Schreibwerkstatt sowie eine Fülle lokaler Besonderheiten kennen, die in keinem Reiseführer verzeichnet sind. Beim Heurigen outet er sich als Wienerlied-Fan, im Kino als verhinderter Filmvorführer, im Fernsehstudio als Koch wider Willen, auf dem „Walk of Fame“ als Kritiker zeitgeistiger Modetorheiten. Keine selbstgefällige Autobiographie, sondern ein gleichermaßen nostalgischer wie witzig-spritziger Anekdotenschatz für alle, die Wien lieben