Die Onomastik, als Teilgebiet der Sprachwissenschaft, beschäftigt sich umfassend mit der Bedeutung und Herkunft von Namen, die Menschen, Tiere, Orte und Dinge benennen. Sie untersucht die sprachliche Form und die Entstehung von Namen sowie die Beweggründe für deren Vergabe. Diese Einführung bietet grundlegende Konzepte und einen Überblick über die interdisziplinären Ansätze der Namenforschung und leitet die Leser an, sich mit aktuellen Forschungsthemen und konkreten Fragestellungen auseinanderzusetzen.
Die Beiträge in diesem Band gehen auf Vorträge bei der Tagung „Namen und Wörter. Theoretische Grenzen – Übergänge im Sprachwandel” zurück, die im Oktober 2017 an der Universität Bamberg stattgefunden hat. Sie lassen sich vier übergreifenden Themenbereichen zuordnen. Zunächst stehen begriffliche und terminologische Aspekte im Vordergrund des Interesses, was sich besonders an einem Terminus wie „Gattungseigenname” ablesen lässt. Auch der von der Linguistik abweichende allgemeine Sprachgebrauch, in dem Appellative als Namen bezeichnet werden (Monatsnamen, Pflanzennamen usw.), wird berücksichtigt. Die Übergangsphänomene der Onymisierung und Deonymisierung bilden einen zweiten Schwerpunkt. Die Unterscheidung von Wort und Name ist aber auch in praktischen Forschungszusammenhängen wie in der Lexikographie relevant, und sie hat schließlich auch graphische Aspekte, und zwar in der gegenwärtigen Orthographie und in historischen Quellen. Der Band kann keine erschöpfende systematische Darstellung der gesamten Problematik bieten, er greift aber wichtige theoretische Aspekte und manche empirischen Befunde auf und fördert damit hoffentlich die weitere Forschungsdiskussion.
Der Band stellt ausgewählte Aspekte der älteren Siedlungs- und Sprachgeschichte im Main-Donau-Raum in den Mittelpunkt. Durch die interdisziplinäre Ausrichtung wird es möglich, archäologische Befunde mit den sprachlichen Spuren in den Namen in Beziehung zu setzen. In römischer Zeit teilte der Limes das nördliche Bayern. Die Frage nach römischen Namenspuren berührt sich direkt mit der archäologischen Problematik der Kontinuität Spätantike-Frühmittelalter. Mit der wiederum durch Grabungen nachgewiesenen germanischen Siedlung hängen zentrale sprachhistorische Probleme zusammen, insbesondere das der Entstehung des bairischen Sprachraums. Bairische Kennwörter wie Ertag für Dienstag und Pfinztag für Donnerstag weisen dabei auf ostgotische Einflüsse, während im System der Wochentagsbezeichnungen ansonsten die römischen Grundlagen dominieren. Vom Nordwesten her setzt sich seit der Merowingerzeit fränkischer Einfluss in Herrschaftsstrukturen durch, die bei einer aktuellen Grabung bei Gerolzhofen sichtbar geworden sind.
Als Urlauber getarnt fliegt der Versicherungsangestellte Armin Ziebart nach Mallorca. Er soll einem Kunden, der unter dem Verdacht steht, Versicherungsbetrug begangen zu haben, das Versäumnis der vertraglich vereinbarten Anwesenheitspflicht in seinem Ferienhaus nachweisen. In das Domizil des Kunden ist eingebrochen worden – durch eine Schwachstelle seines Hauses: ein eingemauertes Wagenrad. Ein Auftrag fast wie Urlaub, findet Armin, der sonst nicht im Außendienst als Detektiv tätig ist, jedoch viel dafür tut, einer zu sein. So beobachtet er Dinge, die nicht zu seinem Auftrag gehören. Da bleibt es nicht aus, dass auch er beobachtet wird. Als er die Leiche eines Afrikaners in einer Grotte der Felsenküste findet, spürt er, dass er selbst in Gefahr geraten könnte. Wer ist der Tote? Ein Bootsflüchtling? Ein Schmuggler, der zu viel wusste? Als Armin das Geheimnis der Grotte entdeckt, beschließen seine Gegner, ihn beiseitezuschaffen.
Wer kannte Ernst Kolb? Ich behaupte, niemand. Wir kannten zwar den Bürger Kolb oder den Mann mit der Plastiktasche, der überall auftauchte und mit diskutierte, und einige schätzten auch die „Kritzeleien“ des Künstlers Kolb. Doch der Mensch Ernst Kolb blieb unerkannt. Daran war er selbst beteiligt, denn er spielte seine Rollen – oder das, was manche von ihm erwarteten – geschickt. Erst nach seinem Tod lernen wir ihn durch seine Tagebücher und seine anderen reichlich gesammelten Utensilien in seinem ganzen Lebensdrama kennen, das einige Überraschungen zu bieten hat. Rolf Bergmann
Der Band enthält in alphabetischer Anordnung die neubearbeiteten Artikel zur althochdeutschen und altsächsischen Literatur aus der zweiten Auflage des Verfasser-Lexikons (Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. Zweite Auflage 1978 bis 2008). Die ca. 150 Artikel behandeln die großen Dichtungen und Prosatexte wie Tatian, Otfrid, Heliand, die kleineren poetischen und Prosadenkmäler, die Glossare und erstmals systematisch auch die glossierende Rezeption wichtiger antiker, patristischer und frühmittelalterlicher Autoren. Die Angaben zur Überlieferung der Werke wurden aktualisiert, die neueste Literatur ausgewertet und bibliographisch nachgewiesen. Als Bearbeiter wurden zahlreiche an der neueren Forschung beteiligte Wissenschaftler gewonnen. Das Werk präsentiert somit den aktuellen Forschungsstand zur althochdeutschen Überlieferung in zusammenhängender Form.
Glossen sind Erklärungen von Wörtern oder Sachverhalten, die in derselben oder einer anderen Sprache an den Rand oder zwischen die Zeilen von Texten geschrieben werden. Im frühen Mittelalter finden sich solche Glossen in althochdeutscher und altsächsischer Sprache in lateinischen Texten, insbesondere in biblischen und kirchlichen sowie antiken literarischen Werken. Diese Verständnishilfen wurden von Lehrern oder Schülern hinzugefügt, um den Sinn lateinischer Texte zu erfassen. Neben Einzelglossen existieren auch Glossare, die lateinisch-althochdeutsche Wörterverzeichnisse darstellen. Circa 1350 Handschriften mit althochdeutschen und altsächsischen Glossen sind überliefert, wobei St. Gallen, Reichenau, Tegernsee, Freising, Regensburg, Würzburg, Fulda, Echternach, Köln und Werden Hauptorte der Glossierung waren. Glossen sind für die historische Lexikologie, Semantik und Morphologie von großer Bedeutung und unverzichtbare Quellen für die Erforschung des Althochdeutschen und Altsächsischen. Der Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften bietet erstmals eine umfassende Darstellung der gesamten Überlieferung. Die Handschriften wurden in Bibliotheken Europas autopsiert und detailliert beschrieben. Die Glossen werden nach Zahl, Art, Entstehungszeit und -ort sowie Mundart kategorisiert. Bibliographien und zahlreiche Register erschließen das Datenkorpus systematisch. Ein Tafelband mit etwa 300 Abbildungen ergän
Der Band enthält die Vorträge des Kolloquiums Deutsch-lateinische Mischtexte und Textensembles, das im November 2001 am Zentrum für Mittelalterstudien der Universität Bamberg veranstaltet wurde. Er präsentiert neue Beobachtungen an den Handschriften und neue Erkenntnisse zur Funktion von Zweisprachigkeit und Mischsprachigkeit im Mittelalter. In mehreren Beiträgen wird neues Quellenmaterial ediert; eine Reihe von Beiträgen liefert Quellendaten zur handschriftlichen Überlieferung; besondere Förderung erfährt auch das Verständnis des zweisprachigen Werkes Notkers des Deutschen. Der Band wird durch ein Register erschlossen. Insgesamt fördert er die Erforschung der althochdeutschen und altsächsischen Sprach- und Literaturgeschichte erheblich und bietet darüber hinaus einen lohnenden Ausblick auf die altenglischen Verhältnisse.
Internationale Fachkonferenz des Zentrums für Mittelalterstudien der Otto-Friedrich-Universität Bamberg 2. bis 4. August 1999
Der Band enthält die im August 1999 bei einer internationalen Fachkonferenz des Zentrums für Mittelalterstudien der Universität Bamberg gehaltenen Vorträge. Sie befassen sich unter den verschiedenen Perspektiven mit den früh- und hochmittelalterlichen Ausprägungen der volkssprachigen Glossierung lateinischer Texte und der Verwendung der Volkssprache in lateinischen Glossen bei Iren und Angelsachsen, im Altniederländischen, Altsächsischen, Althochdeutschen und Altnordischen. Der Band enthält zahlreiche Abbildungen aus Handschriften und wird durch ein Handschriftenregister erschlossen.