Wie man wird, was man sein möchte
Erinnerungen eines Fernsehspielchefs






Erinnerungen eines Fernsehspielchefs
Die Anspielungen auf die Affäre Groer werden kaum verhüllt, die Enthüllungen eines Wochenmagazins über den ehemaligen Kardinal geben sogar den entscheidenden Anstoß für die Liebesgeschichte des Theologiestudenten Josef, den sympathischen Helden dieses Romans. Es geht um Sex und Moral, um die ganze Malaise der Amtskirche, um Päderastie, Homosexualität, Liebe zwischen Mann und Frau, Verleumdung, Vernaderung, Verunglimpfung, es geht um das ganz große Glück und um das ganze Elend der Welt.
Der Dichter aus Stratford-upon-Avon blieb stets eine geheimnisumwitterte Gestalt. Und auch um die Biographie seines Zeitgenossen Christopher Marlowe ranken sich viele Mythen. Der Roman von Gerald Szyszkowitz zeichnet ein packendes Kapitel der Literaturgeschichte neu, führt zugleich farbig in das England des 16. Jahrhunderts – in eine spannende und zugleich grausame Epoche. Folter, selbst der Galgen bedrohen das Leben Christopher Marlowes, und so stellt sich für ihn die Frage, wie er mit seinen Schriften verfahren könnte – sie öffentlich zu machen und sich doch tunlichst keiner Gefährdung auszusetzen. Der Weg, den er und ein Mann namens Shakespere – Sie lesen richtig! – nun wählen, sollte noch Generationen von Anglisten und Filmemachern vor immer neue Rätsel stellen … Aus einem Gebräu von Literatenehrgeiz, politischer Ranküne und homophilen Neigungen webt der Autor eine faszinierende Prosa, die sich von unzähligen historischen Romanen durch höchstes erzählerisches Niveau hebt, dabei überaus unterhaltsam und vor allem spannend.
Ernst ist das Leben, heiter die Kunst. Wenn aber ein Schauspieler bei der Premiere plötzlich halb tot in seiner Garderobe liegt, wenn sich dem Regisseur, der versucht Licht in das Geschehen zu bringen, menschliche Ab-gründe auftun, dann gerät das geruhsame Leben in der Provinz selbst zur Tragödie. Eine erotisch aufgeladene Arthur-Schnitzler-Inszenierung im Schloss Hunyadi, dunkle, bis zum Kriegsende zurückreichende Geheimnisse um das Kloster Sankt Gabriel, laue Sommertage in Maria Enzersdorf: Diese Treibhausatmosphäre wird zu der Kulisse, vor die Gerald Szyszkowitz eine faszinierende Geschichte um Liebe und Verrat, Gier und Ambition stellt, eine Geschichte um das Theaterleben mit seinem Glanz und seinem Elend, eine Geschichte über das sanfte Verstreichen der Zeit mit seinem ewig retardierenden Moment. Und bald spiegelt die Bühne einer Kleinstadt schillernd andere Welten wider. Der Autor – legendärer Fernsehspielchef des ORF – ist bei diesem Buch so ganz in seinem Element und hat eine Novelle geschrieben, bei der sich das Unterbrechen der Lektüre von selbst verbietet – ein Lesegenuss vom Allerfeinsten.
Der Lieblingssänger des Führers
Ein stadtbekannter Antiquitätenhändler wird ermordet. Ebenso das Mitglied einer Pilgergruppe aus dem Österreichischen Hospiz in Jerusalem. Welche Zusammenhänge gibt es? Nadja Assad, eine Berichterstatterin für SAT 1 in Israel, spürt die Hintergründe auf
Vor der Klagemauer wird an einem heißen Tag der CNN-Korrespondent Ari Schwartz erschossen. Die Polizei hat eine schnelle Lösung, aber Nadja Assad, eine Kollegin von Ari, die seit Monaten engagiert und unkonventionell für SAT 1 aus Jerusalem berichtet, kann die Polizeigeschichte nicht glauben, nutzt ihre Verbindungen, durchstreift Ostjerusalem, die Universitäten in Ramallah und Tel Aviv, die Transvestiten- und Transsexuellen-Lokale in Altjaffa, spricht mit den Rabbinern, mit denen auch der Mörder gesprochen hat, horcht sich aber immer wieder auch in den Regierungskorridoren um und erfährt Dinge, die sie nie für möglich gehalten hat. Das Vorbild dieses Mordes ist der Mord an Jitzchak Rabin, und das Vorbild für den Mörder und seine Motive ist der historische Rabin-Mörder Jigal Amir.