es kann sein, dass dann die schatten kommen
Romanfragment. Werkausgabe. Band 2






Romanfragment. Werkausgabe. Band 2
Ana, die Landgeherin, stammt von weit oben bei den Gletschern, aus einer der höchsten Siedlungen eines Alpentales. Als das ewige Eis ins Tal stürzt und Weiden, Wälder und Dörfer überzieht, muss sie wie viele andere flüchten. Sie wird zur Vagantin, die von Hof zu Hof zieht und sich ihr Wissen über die Heilkraft der Kräuter zunutze macht. Aber Ana ist auch Rusilana, eine Salige, eine jener mächtigen Frauen, die die Jahrhunderte bis in unsere Zeit überdauert haben; die aus dem Mythos geboren wurden und bis heute den Alltag der Berg- und Talbewohner prägen.Hans Haid erzählt in seinem neuen Werk nicht nur Anas Geschichte, sondern gibt gleichzeitig einen Einblick in das Leben der Besitzlosen in der abweisenden Gebirgswelt der Zeit um 1890. Mit mythologischen Elementen durchzogen wird der Roman zum authentischen Abbild ihres rauen Alltags. Einzigartig in Stil und Sprache zitiert Hans Haid archaische Naturgewalten herein in die moderne Zeit und pflanzt den Mythos mitten in unsere Lebenswelt.
Das Schaf ist überall - auf allen Kontinenten und in allen Religionen. Es steht am Beginn der Zivilisation und Sesshaftwerdung, nährt und wärmt, wird geschlachtet, geschächtet, geopfert und verehrt. Seit mehr als 10.000 Jahren züchtet der Mensch das Schaf. Es ist das geduldige „Lamm Gottes“. Es ist der machtvolle Herrscher auf dem Thron der Apokalypse. Der „gute Hirte“ weidet seine Schafe, und jungen Schafhirtinnen erscheint die Madonna. Das Schaf nährt und wärmt uns, gibt Wolle, Fleisch, Milch, Loden, Filz, Mist und Lanolin. In der bukolischen Schäferdichtung wird das Schaf hymnisch besungen. Pastorellen, Madrigale, weihnachtliche Hirten- und Krippenlieder sind wichtiger und klingender Teil der Kultur. Am Himmel zählen wir die „Schäfchenwolken“. Außenseiter nennen wir „Schwarzes Schaf“. Wir halten „Schäferstündchen“, suchen Schutz gegen die „Schafskälte“ und sind allesamt „lammfromm“. Dann bringen wir „unsere Schäfchen ins Trockene“ und vertreiben schließlich den „Wolf im Schafspelz“.
ÜBERFLUTUNGEN, BERGSTÜRZE, LAWINEN UND MURENABGÄNGE – seit Jahrhunderten leben die Bewohner des Alpenraums in ständiger Angst vor verheerenden Naturkatastrophen. Hans Haid, ein Experte für die Geschichte und Kultur der Region, präsentiert zusammen mit seiner Tochter Barbara über 35 bedeutende Naturkatastrophen vom Mittelalter bis zum Lawinenunglück von Galtür 1999. Durch originale Zeitdokumente lässt er die Betroffenen selbst zu Wort kommen und schafft so ein eindringliches und authentisches Bild der elementaren Naturereignisse, die das Leben im Alpenraum bedrohen. Der Inhalt umfasst eine Definition von Naturkatastrophen sowie spezifische Ereignisse wie die Lawinen am Bionnassay-Gletscher 1892, Bergemoletto 1755 und die Katastrophen in Les Diablerets, Giétroz und im Mattertal. Auch die verheerenden Ereignisse in der Schweiz, wie in Andermatt, Vals und Zernez, werden behandelt. Weitere bedeutende Katastrophen, wie die in Goldau 1806, Elm 1881 und Plurs im Bergell 1618, finden ebenfalls Erwähnung. Die Auflistung umfasst zahlreiche weitere Orte und Jahre, die die Gefahren der Natur im Alpenraum eindrucksvoll dokumentieren, und zeigt die tiefgreifenden Auswirkungen dieser Ereignisse auf die betroffenen Gemeinschaften.
Die jahrtausendealte Hirtenkultur zwischen Südtirol und dem Ötztal, m. DVD-Video
Eine Kulturgeschichte
Die stete Bedrohung durch elementare Naturgewalten wie Lawinen, Muren und Überschwemmungen hat seit jeher das Leben im alpinen Raum geprägt. Der Respekt vor der Macht der Natur und die vielfältigen Bemühungen, sich davor zu schützen – durch technische Vorrichtungen ebenso wie durch Beschwörungen, Gebete und Wallfahrten – sind in der Kultur der Alpen fest verankert. Hans Haid legt nun die erste umfassende Kulturgeschichte des Phänomens „Lawine“ vor. In einem historischen Überblick schildert er die großen Lawinenkatastrophen der Alpen vom 17. bis ins 21. Jahrhundert. Zugleich verfolgt er auch die Spuren, über die die Lawine als Bild und als Metapher in die bildende Kunst, die Literatur und die Musik Eingang gefunden hat, und die Bedeutung der Lawine als Motiv in der alpinen Sagenwelt. Zahlreiche authentische Quellenzitate und historische wie aktuelle Fotografien und Bildreproduktionen von Lawinenkatastrophen machen die historischen Ereignisse und die Sagen und Mythen rund um die „weiße Hexe“ greifbar. Herausgegeben von „pro vita alpina-international“ unter Mitarbeit von Barbara Haid. Dieser Titel erscheint in Koproduktion mit der Kulturzeitschrift ARUNDA als „Mythos Lawine. Eine Kulturgeschichte – Arunda 72/2007“ Der Autor: Hans Haid, geboren 1938, ist Dichter, Volkskundler und Querdenker. Er lebt als freier Schriftsteller, Organisator verschiedenster Projekte und Bergbauer im Tiroler Ötztal.
Von Frankreich bis Slowenien, über die Schweiz nach Italien, Deutschland und Österreich zieht sich eine Welt der bisher kaum bekannten Kultstätten und Sagen - die Alpen. Hans Haid erwandert und erkundet geheimnisvolle Wallfahrtsorte, hoch hinauf zum Rocciamelone auf über 3500 m, von Maria Alm über das Steinerne Meer zum Königssee, von Fusch über die Hohen Tauern nach Heiligenblut. Auf seinen Wegen rund um Großglockner, Montblanc, Dachstein, Triglav oder Similaun trifft er auf die alte „religio“, Kulte, heilsame Quellen und Stätten, an denen totgeborene Kinder notgetauft wurden und sich jahrtausendealte Orte der Mutterkulte befanden. Der Alpenmythos begleitet die längst vergessenen Totenzüge, erinnert an die alten Betkugeln und erhält Rituale wie Kreisziehen und Bann am Leben. Die Saligen und Aldeunen, das Vreneli, die Weiße Frau am Gletscher und das „rotzige Weibl“ („mumma veglia“) - sie alle zeugen von der Vielfalt der alpinen Kultur.
Seit über 15 Jahren erforscht der Schriftsteller und Volkskundler Hans Haid das 'Neue Leben' in den Alpen. Das sind innovative Aktionen und Personen aus den Bereichen der Poesie, der Musik, der Kulturinitiativen, der ersten Modelle des Bio-Landbaues, der Direktvermarktung, der Ansätze für eine nachhaltige Entwicklung in den Alpentälern. In seiner neuesten Publikation zeigt er die aktuelle Entwicklung auf, vergleicht, wie sich die Pionier-Aktionen entwickelt haben, welche Rolle vor allem die „agricultur“ als Bio-Landwirtschaft spielt, welche Kooperationen es mit dem für weite Teile der Alpen dominanten Tourismus (z. B. über Bio-Hotels oder Urlaub am Bio-Bauernhof) gibt oder welche Formen des Naturschutzes erst durch das Miteinander der Menschen wirksam werden. Es wird auch dargestellt, in welcher Weise sich finanziell sehr aufwändige und hoffnungsvolle Maßnahmen der EU in speziellen Regionalentwicklungsprojekten bewährt haben oder ob der Großteil davon scheitern musste. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Österreich, eingebunden in Vergleiche mit wichtigen Modellen und Persönlichkeiten aus allen Teilen der Alpen, von den französischen Seealpen über Piemont, Wallis, Graubünden, Bayern bis nach Friaul und Slowenien.
Die zwölfte Publikation des Ötztal-Archivs knüpft an das erste Buch „Sagen und Geschichten aus dem Ötztal“ an und bietet einen Einblick in die reichhaltige Literatur über die Gebirgsregion zwischen Reschen und Timmel sowie dem Inntal und Etschtal, die in den letzten 400 Jahren verfasst wurde. Der Schwerpunkt liegt auf Reiseberichten aus der Zeit der Entdeckung und Erstbesteigung der Berge, die die Anfänge des Alpinismus und Tourismus dokumentieren. Diese Berichte sind eng mit der Geschichte der Ferner verbunden, insbesondere den Ausbrüchen des Vernagt-Eissees in den Jahren 1600, 1678, 1845 und 1848, die bedeutende Impulse für die Gletscherkunde gaben. Die Region, bekannt für ihre große Vergletscherung in den Ostalpen, ist auch die Heimat von Pfarrer Franz Senn, der maßgeblich an der Gründung des Alpenvereins beteiligt war. Die Forschungs- und Reiseberichte von 1600 bis heute werden durch literarische Beispiele wie Gedichte und Erzählungen ergänzt. Besonders hervorzuheben sind die einzigartigen Opern, die in der Gletscherwelt rund um Similaun und Marzell spielen. Die geheimnisvolle „Anderswelt“ der Ferner und die jahrtausendelange Nutzung der Hochgebirgslandschaft durch Menschen werden in vielen Berichten lebendig.