Die Autorin untersucht die Geschichte der ersten Architektinnen in Deutschland, ihres Werkes, das zwischen 1907 und 1949 entstanden ist, und seiner Überlieferung. Vom Kampf um die Zulassung zum Studium und den Diskussionen, ob sich Frauen für den Beruf überhaupt eigneten, führt die Untersuchung, deren Schwerpunkt Berlin bildet, zum Aufbruch der Moderne und zeigt, dass zur damaligen Avantgarde auch Frauen zählten und einen wichtigen Beitrag zu den Reformbewegungen leisteten. Mit Nationalsozialismus, Krief und den ersten Wiederaufbauplanungen endet die Zeit dieser Pionierinnen.
Kerstin Dörhöfer Books






Vorwort Das vorliegende Buch enthiilt eine Sammlung von Aufsiitzen, die in den vergangenen vier Jahren entstanden und hierfiir iiberarbeitet wurden. Diese Aufsiitze widmen sich verschiedenen aktuellen Themen und histori schen Entwicklungen der Raumstrukturen. Unter "Raumstrukturen" verstehen wir die Gesamtheit des physischen Raumes in seinen verschie denen Auspriigungen und mit seinen einzelnen Elementen, sei es das Innere eines Wohnraumes, seien es Baukorper, Siedlungsriiume oder "global cities". Das Verbindende aller Aufsiitze liegt darin, daB die Raum strukturen zu dem Verhiiltnis der Geschlechter in Beziehung gesetzt wer den. Unser Fokus ist also, wie sich das Verhiiltnis der Geschlechter im Raum niederschliigt, wie es durch den Raum beeinfluBt wird, ob und wie sich beider Wandel miteinander verkniipfen. AnlaB zur Veroffentlichung dieser Aufsatzsarnmlung ist ein zu beob achtender Widerspruch in der gegenwiirtigen Situation von Emanzipa tionsbestrebungen und ihrer Resonanz. Einerseits sind die seit den siebzi ger Jahren geiibten Kritiken an der Raumplanung und die daraus folgen den Forderungen, die im Zusammenhang mit der neuen Frauenbewegung entstanden, unterdessen Allgemeingut: kaum eine Kommune, die nicht irgendeine Aktivitiit zum Thema "frauenspezifische Belange in der Pla nung" unternimmt, keine Landes-oder Bundesraumordnungsinstitutio- einschlieBlich der Ministerien -, die nicht eine Tagung veranstaltet hat oder eine Studie in Auftrag gab. Andererseits mangelt es an jeglichem wirklichen Interesse. Kaum ein Thema scheint so marginal wie das der Raumwahrnehmung, -verfiigung und -gestaltung durch Frauen - selbst fUr Frauen. Inhaltsverzeichnis Feministische Stadtforschung und -planung Rückblick und Perspektiven.- Neue Lebensräume Technologische Entwicklung und städtischer Wandel.- Geschlechterverhältnisse und Wohnweisen.- Drei kulturelle Formen des Wohnens im 20. Jahrhundert.- Architekturästhetik und Zweckmässigkeit im Wohnungsbau.- Frauen-Wettbewerbe in Architektur und Städtebau.- Dekonstruktivistische Architektur Aufbrüche, Anstöße.- Gibt es eine frauengerechte räumliche Planung?.- Transport, Verkehr und Raumstruktur zur Absurdität der rationalen Planung.- Nachhaltigkeit und Dekonstruktion: Anregungen für ein neues Planungsverständnis.- Literatur.
Shopping Malls verändern die europäischen Städte und beeinflussen deren Struktur und Erscheinungsbild. Die zunehmende Errichtung dieser Einrichtungen, nicht nur am Stadtrand, sondern auch in traditionellen Innenstädten, wirft Fragen zu den Auswirkungen auf das städtische Leben auf. Seit der deutschen Wiedervereinigung hat sich ein in den USA entwickelter Bautyp, die Shopping Mall, in Europa verbreitet. Ursprünglich in Umlandlagen angesiedelt, dringt dieser Bautyp nun in die Stadtzentren vor. Kerstin Dörhöfer analysiert die Veränderungen der Stadtstrukturen in verschiedenen Kontexten: in historisch geprägten, kleinstädtischen Gebieten, in multifunktionalen Stadtquartieren des 19. Jahrhunderts, in peripheren Großsiedlungen der Nachkriegszeit und in metropolitanen Cityarealen. Sie untersucht, ob die Ausbreitung von Shopping Malls zu einer Angleichung der Gebiete führt, ob Multifunktionalität und kulturelle Vielfalt beeinträchtigt werden und wie die Konsolidierung des Einzelhandels in große Baukomplexe die Urbanität beeinflusst. Anhand von zehn Berliner Shopping Malls beleuchtet die Autorin deren städtebauliche Einbindung, Architektur und Innenraumgestaltung, um die Attraktivität dieser Einrichtungen für Besucher und den Wandel von Stadtstruktur und Stadtkultur zu verstehen.
Verortungen
- 218 pages
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