Das Buch bietet einen hervorragenden Einstieg in die Theorie von Stuart Hall. Es werden die zentralen Theorieannahmen dargestellt und die Bedeutung für die Kultur- und Sozialwissenschaften der Gegenwart aufgezeigt.
Cultural Studies sind eine kultursoziologische Forschungsperspektive, die vor über fünfzig Jahren in England entstand. Ihr zentraler Gegenstand ist das Populäre an der Schnittfläche von Kulturindustrie und Alltagsleben. Die Popularkultur wird als selbstverständlicher Aspekt postmodernen Lebens, als vertrauter Erfahrungshorizont und als Medium der persönlichen Existenz begriffen.
In der ersten Dekade des dritten Jahrtausends zeigen sich die Cultural Studies als eine umstrittene, aber gleichzeitig vielschichtige und die Komplexität des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens erhellende intellektuelle Formation. Die Vielfalt der theoretischen Paradigmen, intellektuellen Perspektiven und empirischen Zugänge verbindet ihre Verpflichtung zur kritischen Analyse der Gegenwart. Ausgehend von der zentralen Relevanz von Kultur in der sich herausbildenden globalen Gesellschaft thematisieren und analysieren die Cultural Studies Machtverhältnisse in unterschiedlichen Kontexten und zeigen die Kontingenz und Relationalität gesellschaftlicher Praktiken auf. Der Band trägt zur kritischen Analyse des Verhältnisses von Theorie, Kultur und Gesellschaft im 21. Jahrhundert bei.
Bereits seit Jahrzehnten finden John Fiskes Beiträge zur Medientheorie und zur Analyse der Populärkultur der Gegenwart weltweit viel Beachtung. Ihre prominente Bedeutung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Fiske in ihnen eine Synthese der heterogenen und vielschichtigen Beiträge der Cultural Studies vornimmt und damit einen zentralen Beitrag zur Abgrenzung und Profilierung der jungen wissenschaftlichen Disziplin leistet. Wie die Beiträge dieses Bandes dokumentieren, gilt sein spezielles Interesse den kreativen und mitunter widerspenstigen Praktiken sozialer Akteure, mittels derer sie sich die Produkte der Kulturindustrie alltagspraktisch aneignen. Besonders fruchtbare und breit rezipierte Beiträge von Fiskes Kultur- und Medienanalyse befassen sich mit den großen Spektakeln der Fernsehgesellschaft USA. Die Bedeutung dieser medialen Inszenierungen für die gesellschaftlichen Auseindersetzungen um Gender, Alter, Klasse und Hautfarbe werden hier herausgearbeitet. Der Reader bündelt Fiskes wichtigste Arbeiten zur Fernseh- und Populärkultur. Die vorliegende, mehrere Jahrzehnte überbrückende Auswahl von Aufsätzen eignet sich sowohl als Einstieg in Fiskes Werk als eines der wichtigsten der Cultural Studies, unterstützt aber auch eine vertiefende Lektüre.
Zur Entstehung und Funktion von Wahlnachbarschaften
InhaltsverzeichnisI Die Diskussion um die Wirkung von Medien. Die Unzulänglichkeiten traditioneller Wirkungs- und Publikumsforschung sowie Perspektiven und Probleme der Medium-Theorien werden erörtert. II Schrift. Die Entwicklung von Bildern zu abstrakter Schrift und deren kulturelle Konsequenzen werden analysiert. III Druck. Die Revolution des Buchdrucks und deren Auswirkungen auf Kultur und Gruppenbildungen in der Reformationszeit werden thematisiert. Die Leserevolution des 18. Jahrhunderts und die Rolle der Presse in der Sozialwelt werden ebenfalls behandelt. IV Photographie. Die Entdeckung der Fotografie und deren Einfluss auf andere Medien sowie die Bedeutung für die Alltagskultur werden untersucht. V Konservierung und Transport des Tons. Die Erfindung des Telefons und dessen Auswirkungen auf Kommunikation und Gesellschaft werden diskutiert. Die Entwicklung des Radios und dessen kulturelle Bedeutung wird ebenfalls betrachtet. VI Die Öffnung des Unendlichen Fensters: Kino, Fernsehen, Video. Die Pioniere des Films und der Einfluss des Kinos auf andere Kunstformen sowie die Entwicklung des Fernsehens und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft werden beleuchtet. VII Dezentrale Netze. Die Veralltäglichung des Computers und die Digitalisierung von Wirklichkeiten werden analysiert. VIII Aktuelle Mediendiskussionen. Fragen zur Passivität, Isolation und kulturellen Veränderungen durch neue Medien werden aufgeworfen. IX Die Verwa