Hans Purrmann (1880–1966) zählt zu den führenden deutschen Künstlerpersönlichkeiten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er studiert bei Franz von Stuck in München, findet aber erst in Paris in der lebendigen Auseinandersetzung mit Henri Matisse und Paul Cézanne den Weg zu einem eigenen Kolorismus. Nach weiteren Lebensstationen in Berlin und Florenz, wo Purrmann in der 1930er-Jahren das Künstlerhaus Villa Romana leitet, lebt er nach 1943 als Nachbar Hermann Hesses in Montagnola im Tessin. Das Werkverzeichnis der Handzeichnungen schließt die wissenschaftliche Erfassung seines Œuvre ab, über 1200 Zeichnungen sind dafür dokumentiert worden. Auffällig sind die vielen Aktzeichnungen, die an der Académie Matisse in Paris entstanden. Mit Vorliebe benutzt Purrmann Bleistift, Feder oder Kohle, seltener sind farbige Kreiden. Auffällig ist auch seine Neigung zu hochwertigen Büttenpapieren mit aufwendigen Wasserzeichen. Die Zeichnung ist für ihn ein autonomes Kunstwerk, das so zum Sammlerstück wird.
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Künstlerpaare der Moderne
Hans Purrmann und Mathilde Vollmoeller-Purrmann im Diskurs
- 176 pages
- 7 hours of reading
Hans Purrmann und Mathilde Vollmoeller-Purrmann zählen zu den bedeutenden Malerpaaren der Klassischen Moderne. Der Diskurs mit anderen Künstlerpaaren ihrer Zeit eröffnet ein Spektrum vielfältiger Lebensbilder. Rollenverteilung in Partnerschaft und Familie sowie Ausbildung, Alltag der künstlerischen Arbeit oder Stellung im Ausstellungswesen sind spannende Aspekte moderner Kunstgeschichte. Hochkarätige Spezialist/-innen beleuchten Leben und Werk von Sabine und Reinhold Lepsius, Marg und Oskar Moll, Leo von König und Mathilde Tardif, Carl Casper und Maria Caspar-Filser, Wassily Kandinsky und Gabriele Münter, Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin sowie Max Beckmann und Minna Tube. In diesem imposanten Panorama der Avantgarde werden neben der Genderproblematik auch Netzwerke der Moderne sichtbar.
Malergeselle in Speyer, Akademieschüler in München, gefeierter Malerstar der Weimarer Republik – von den Nationalsozialisten verfemt, in der Bundesrepublik In Purrmanns Leben verdichtet sich fast ein Jahrhundert Zeit- und Kunstgeschichte. Mit Stationen in Berlin, Paris sowie später Florenz und der italienischen Schweiz entwickelte er sich zu einem Künstler von europäischem Format. Seine Teilnahme an der legendären Sonderbund-Ausstellung 1912 in Köln und an der ersten documenta 1955 in Kassel markiert den weitgespannten Bogen seiner künstlerischen Wirkung.
Künstler und Kritiker
Hans Purrmann und Karl Scheffler in Briefen 1920–1951
- 200 pages
- 7 hours of reading
Die Korrespondenz zwischen dem Maler Hans Purrmann (1880-1966) und dem Schriftsteller Karl Scheffler (1869-1951) gibt einen einzigartigen Einblick in die Auseinandersetzung zwischen einem Künstler und seinem Kritiker von den 1920er Jahren über die Zeit des Nationalsozialismus bis zur frühen Nachkriegszeit. Scheffler leitete 1906-1933 in Berlin Kunst und Künstler, eine der renommiertesten deutschen Kunstzeitschriften, und begleitete den erfolgreichen Maler in einer Reihe von Ausstellungsbesprechungen und monografischen Artikeln. Purrmann äußerte sich seinerseits in der Zeitschrift mit Texten über Henri Matisse, den Kunsthandel oder die Südseekunst. Das gemeinsame Verständnis von Kunstentwicklungen und modernen Theorien bildet die Grundlage der Freundschaft und ihres Austauschs über die Grenzen Deutschlands hinaus.
Sachlichkeiten - Sichtbarkeiten
Der Münchner Maler und Grafiker Joseph Mader (1905–1982)
Der Maler und Grafiker Joseph Mader (1905-1983), den um 1928 die Begegnung mit Werken Max Beckmanns prägte, stand 1933 am Beginn seiner Karriere und damit vor der Frage von Anpassung oder Distanzierung. Seine Isolation ließ ihn zu einem Künstler der "verlorenen Generation" werden, der nie die Chance einer Positionierung auf dem Kunstmarkt noch vor dem "Dritten Reich" hatte. Mader setzte seine künstlerische Laufbahn inmitten der politischen Diskussionen um die Kunst der Nachkriegszeit als gegenständlicher Maler fort. Er stellte die Liebe zu den "Sichtbarkeiten", die geheimnisvolle Harmonie der Schöpfung, Beckmanns hart zugreifendem Blick auf die "Sachlichkeiten" der Welt entgegen. Sein Leben und Werk sind eine Aufforderung, Wertungen über Kunst und Gesellschaft dieser Generation zu überdenken.
Schraffuren
Die Zeichnungen von Hans Funk (1928–2002)
Hans Funk (1928-2002) hatte sich in vielen Ausstellungen seit den 1960er- und 1970er-Jahren einen Namen als Zeichner gemacht. Aus Anfängen im Informel entwickelte er in seinen großformartigen Tuschzeichnungen ein umfangreiches und eigenständiges Œuvre, das zwischen Formverzicht und Formerhalt, zwischen Spontaneität und Reflexion oszilliert. Der Künstler lebte und arbeitete abseits der Metropolen mit ihren Akteuren des Kunstmarkts als Kunstlehrer im niedersächsischen Lüneburg. Mit der nun von seinem Sohn Tobias Funk herausgegebenen Publikation wird die Entwicklung seiner fulminanten Zeichenkunst in 80 Abbildungen vor Augen gestellt. In drei kunsthistorischen Essays wird das zeichnerische Œuvre eingehend beschrieben
Der Briefwechsel des Malers Hans Purrmann (1880-1966) und seiner Frau und Künstlerkollegin Mathilde Vollmoeller-Purrmann (1876-1943) der Jahre 1909 bis 1914 erzählt die spannende Geschichte aus der Anfangszeit ihrer Künstlerehe in Paris. Verbunden in ihrer Leidenschaft für die Malerei haben Hans Purrmann und Mathilde Vollmoeller ihren festen Platz im Pariser Netzwerk der Klassischen Moderne.
Purrmann und der Expressionismus
- 192 pages
- 7 hours of reading
Die Frühjahrsausstellung im Buchheim Museum ist dieses Jahr dem großen Koloristen Hans Purrmann (1880-1966) gewidmet. Purrmann, in Speyer aufgewachsen, studierte bis 1905 bei dem Münchner Malerfürsten Franz von Stuck. Über Berlin zog es ihn schließlich nach Paris, wo er Anschluss an die internationale Avantgarde fand. Mit Henri Matisse verband ihn eine Künstlerfreundschaft. Gemeinsam gründeten sie die Académie Matisse. Deutlich durch den zehn Jahre älteren Matisse beeinflusst zeigt sich Purrmann in dem heiteren Kolorit, dem spielerischen Bildaufbau und der Leichtigkeit der Bildthemen. Doch entfaltet er in Paris, Berlin, Langenargen am Bodensee, Florenz und nach 1945 im Tessin ein Œuvre, das mit seinen reich nuancierten und leuchtenden Farben als eigenständiger Beitrag zur Moderne zu gelten hat.080 Landschaften, Stillleben, Akte oder Interieur-Darstellungen der Jahre zwischen 1900 und 1966 von Purrmann können in Korrespondenz mit den expressionistischen Werken der Sammlung Buchheim genossen werden. Daneben erfährt der Besucher, wie Purrmann seine eigene Stellung in der Moderne und seine Haltung zum Expressionismus beschreibt00Exhibition: Buchheim Museum der Phantasie, Bernried am Starnberger See, Germany (02.04.-09.07.2017).
Kunsthändler, Sammler, Stifter
Günther Franke als Vermittler moderner Kunst in München 1923-1976
- 443 pages
- 16 hours of reading
In München baute der Kunsthändler Günther Franke (1900-1976) ab 1923 erfolgreich ein Netzwerk aus Künstlern, Sammlern und Museen auf und wurde zu einem wichtigen Galeristen und Händler von Max Beckmann und Ernst Wilhelm Nay. Bereits anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums 1947 hob man lobend hervor, dass es in der NS-Zeit sein Verdienst gewesen sei, die Werke von als „entartet“ geltenden Künstlern bewahrt zu haben. Später titelte man, Franke sei „kein Mann der Anpassung“ gewesen Diese Publikation leistet einen Beitrag zur Geschichte des Kunsthandels in München bis in die 1970er Jahre, insbesondere aber zu Frankes Anfängen, aber auch zu seinen bisher unbekannten Verstrickungen in der NS-Zeit, sie beleuchtet ihn als Privatsammler und als Stifter von Werken Max Beckmanns an die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.
Neue Wege zu Hans Purrmann
- 399 pages
- 14 hours of reading
Der Maler Hans Purrmann (1880–1966), aus Speyer stammend und mit der Malerin Mathilde Vollmoeller verheiratet, arbeitete in den wichtigen Kunst- metropolen München, Berlin und Paris, später in Rom, Florenz und der italienischen Schweiz. So entwickelte er sich zu einem Künstler von euro- päischem Format. Die Ortswechsel waren für seine künstlerische Praxis bedeutsam und machten Purrmann zugleich zum Akteur in verschiedenartigen Kultur- und Künstlerkreisen. In 20 Beiträgen präsentieren renommierte Autorin- nen und Autoren in Zusammenarbeit mit der Hans Purrmann Stiftung und dem Purrmann-Archiv München neue Forschungen zu Leben und Werk des Malers und Grafikers. Es entsteht ein aktueller Überblick über alle Lebens- und Schaffensphasen des Künstlers.