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Christian Janecke

    Gesichter auftragen
    Pomp
    Maschen der Kunst
    Tragbare Stürme
    3. Festival Junger Talente
    Christiane Feser, Arbeiten, works
    • Christiane Feser, Arbeiten, works

      • 127 pages
      • 5 hours of reading

      Das Misstrauen und die Möglichkeiten – beides wuchs im Zuge eines digital veränderten Fotografierens. Doch was, wenn beispielsweise Vorstadtsiedlungen bereits von sich aus anmuten, als seien sie digital manipuliert? Dies ist eine Ausgangssituation heutiger Fotografie. Christiane Feser, Charlotte-Prinz-Stipendiatin der Stadt Darmstadt und Absolventin der HfG Offenbach, reagiert auf derartige Erscheinungen, indem sie die fotografische Oberfläche selbst zum Untersuchungsgegenstand ihrer Arbeiten erhebt: Gespenstische Hundebilder, übernatürliche Frauengesichter, eine Sammlung gefundener Spiegelbilder, Gefängnisnachbarschaften, eine interaktive Fotografie – solche und viele andere Szenarien und Themen zeugen immer auch von den veränderten Bedingungen des Fotografierens selbst.

      Christiane Feser, Arbeiten, works
    • Stürmisch getrimmtes Haar, verwegene Strähnen voller Tatendrang, Haare im ständigen Aufbruch, die dynamische Haarmatte des Vokuhila (vorne kurz hinten lang), die stets auf dem Sprung ist - solche Frisuren sind genau so starr wie alle anderen, aber sie mimen Bewegung. Ihr Vorbild könnte der 'Unglaubliche' sein, dessen Haar nach 1795 stürmisch u. möglichst wüst nach vorne und ins Gesicht drängen soll; oder der Dandy, der wenig später sorgfältig seine Verwahrlosung inszeniert, dessen Haar so tut, als wäre just der Sturm hineingefahren. Ein Paradox - denn nach Auskunft der Friseure aller Zeiten schadet Bewegung und schadet insbesondere der Wind unserem Haar, und erst recht unserer Frisur, weshalb man bis auf den heutigen Tag allerhand Mittel dagegen entwickelt hat. Andererseits wurde das Haar, wenn schon nicht wehend getragen, so doch gern lebendig bewegt dargestellt: wohl als Ausdruck unserer Lebendigkeit. Was bedeutet es aber, wenn anstelle wirklich bewegter Haare ein tragbares Bild bewegten Haares tritt, mit dem Menschen tagaus tagein herumlaufen? Antworten darauf gibt die vorliegende Studie anhand vieler weiterer Beispiele: Hochfrisuren des Rokoko mit enormem Schlachtengetümmel, züngelndem Flammenhaar, Turbo-Frisuren für Sportler, die etwas permanent Losflitzendes haben, Haarhelmen der 70er, die eher der 'Spannkraft', als der Trägerin huldigen, beschwingtem 'Big Hair', dessen Elan seinem Träger immer schon voraus ist. Dabei wird die Rhetorik bewegten Haares, aber auch des Bewegung nur mimenden Haares deutlich - und damit auch die politisch wie ästhetisch gelagerten Motive für 'tragbare Stürme' auf den Köpfen.

      Tragbare Stürme
    • Maschen der Kunst

      • 235 pages
      • 9 hours of reading

      Die Möglichkeiten des künstlerischen Ausdrucks sind heutzutage schier unbegrenzt. Daher drängen immer mehr Positionen ins Rampenlicht des Kunstmarkts und versuchen, sich durch scheinbare Innovation von der Konkurrenz zu unterscheiden. Trotz angestrengter Bemühungen um Authentizität und Originalität sind es jedoch häufig eher die spezifischen Produktionsmuster der einzelnen Neuerungen, die charakteristischer und mitunter überraschender erscheinen als diese selbst. Was die Presets in der elektronischen Musik, die Standardsituationen im Fußball und die einschlägigen Tricks im Liebeswerben, das sind längst auch der Kunst ihre spezifischen Maschen geworden – notorische Wirkmittel, bizarre, bedenkenswerte, verengende oder produktive Routinen des Einmaligkeitszwangs im zeitgenössischen Kunstbetrieb. Christian Janecke identifiziert und benennt diese Routinen, zeigt ihre Ursprünge auf und präsentiert sie, scharfsinnig kommentiert, in 36 kurzweiligen Artikeln. Anhand dieses Spektrums lernt der Leser abzuschätzen, was von den einzelnen Erscheinungsformen jüngerer Kunst nach Abzug der Maschen tatsächlich übrig bleibt.

      Maschen der Kunst
    • Gesichter auftragen

      • 176 pages
      • 7 hours of reading

      Beiträge aus Philosophie, Kunst-, Kultur- und Literaturwissenschaft erörtern den Streit um das Schminken in der Moderne. Nach älteren medizinischen Bedenken wurde Make-up im Zuge der Verbürgerlichung als unauthentisch, jedoch für Frauen als unerlässlich betrachtet. Schminken bedeutet, ein Bild des Gesichts aufzutragen, das sich als solches verleugnet. Zur Moderne gehört auch das auf Baudelaire und Nietzsche zurückgehende Lob des Scheins und der „Wahrheit der Oberfläche“. Diese Sichtweisen wurden in Literatur, Film und Kunst teils polemisch thematisiert. Über das eingefahrene Pro & Contra hinaus eröffnen sich weitere Aspekte: Beim Schminken erzeugen wir Ähnlichkeit und Distanz zu uns selbst. Vor dem Spiegel betreiben wir ästhetische Selbstsorge, wobei der Akt des Schminkens oft wichtiger wird als das Ergebnis. Temporär begrenzte Wirkungen erlauben es uns, mit alternativen Selbstentwürfen zu experimentieren. Christian Janecke, derzeit Vertretungsprofessor für Kunstgeschichte an der HfG Offenbach, hat zur modernen und zeitgenössischen Kunst publiziert und auch Bücher über Haar und Frisur verfasst. Der Inhalt umfasst Beiträge von verschiedenen Autoren, die sich mit Themen wie Authentizität, dem Gesichtsbild und literarischen Darstellungen des Schminkens auseinandersetzen.

      Gesichter auftragen
    • Das Haar gilt von alters her als ein Zeichen von Lebenskraft. Haare und ihre Gestaltung in der Frisur sind Bestandteile unserer alltäglichen Kultur. Die Art, das Kopfhaar zu tragen, dient nicht zuletzt der Selbstinszenierung und lässt zu allen Zeiten Eigenarten und Moden erkennen. Dabei bestimmen Körperideale und Hygienevorstellungen stets mit, wie das Haar getragen wird. Das Haar kann auch den Körper überspielen und zugleich in der Frisur und im Styling zum Kunstwerk werden. Aus interdisziplinärer kulturwissenschaftlicher Perspektive verfolgen und erkunden die Autoren dieses Buches vielfältige Inszenierungen des Haar-Tragens. Kulturgeschichtliche und volkskundliche Blicke richten sich zum Beispiel auf den Zusammenhang von Frisur und Ritus - etwa bei frühneuzeitlichen Hochzeitsfeiern oder bei der Trauer um Verstorbene. Ein ganz anderer Blick richtet sich auf den Einsatz von „falschem Haar“, von Perücken und Bärten - etwa als Requisiten der Geheimdienste. Auch als Zeichen bestimmter politisch-weltanschaulicher Haltungen werden Frisuren gestaltet. Der „Tituskopf “ (der spätere „Bubikopf") etwa stellte um 1800 eine Demonstration neuen weiblichen Selbstbewusstseins dar, und die ungepflegte Langhaarfrisur der „68er-Generation“ war Ausdruck von deren Protest und Lebensgefühl. Beiträge über moderne Trends und Schnitte runden den reich bebilderten Band ab.

      Haar tragen