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seape locus ingenio stimolos admovet. Petrarca Der Genius Loci, jene in den letzten Jahren durch Architekturkritik und Architekturtheorie so euphemistisch beschriebene „Besonderheit des Ortes“, aus dessen Charakteristik eine sprachlos gewordene Architektur sich die Riickgewinnung verlorengegangener Anmutungsqualitaten er hofft, ist nirgendwo so deutlich spiirbar wie dort, wo durch gesellschaft liche Konvention geadelte Genies ihr kiinstlerisches, literarisches oder musikalisches Tagwerk verrichteten. Das „Vittoriale“ Gabriele D' Annunzios ist so ein Wallfahrtsort fiir die Nachgeborenen, oder auch Richard Wagners „Wahnfried“ und die Goethe-Hauser in Weimar oder Frankfurt, wobei es niemanden anficht, daB der hier besonders verehrte Olympier „sein“ Geburtshaus erst im reifen Mannesalter und allenfalls besuchsweise kennengelernt haben diirfte. Aber die Authentizitat zu hinterfragen, eriibrigt sich fiir den Kultur touristen. Ihm geniigt es, topographische Fixpunkte zu haben, an denen das Stigma des Genialen zumindest in der Imagination wiederentdeckt werden kann. Kiinstlerhauser blieben zumeist Domane romantischer oder lokalpatriotischer Freizeitforscher, denen es weniger darauf an kam, das historisch exakte als das jeweils zeitgenossisch vermittelte Bild yom Kiinstler zu rekonstruieren. Dabei ist eine historische Auseinandersetzung mit den Hausern, die Kiinstler und Architekten fiir sich selbst entworfen und gebaut haben, mit deren Hilfe sie sich in der Gesellschaft eingerichtet oder von ihr abgegrenzt haben, gleich in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung. Zum einen konnen wir davon ausgehen, daB gerade die professionellen „Astheten“ bei der Einrichtung ihrer unmittelbaren Umgebung beson ders genau und besonders intensiv die Mittel benutzt haben, die Archi tektur, Skulptur und Malerei entwickelt haben, urn Ideen auszudriicken, urn aussagekraftig zu werden, urn gesellschaftliche Anspriiche zu stellen.