Mauer-Show
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Die Umbrüche in der DDR im Jahr 1989 und die Veränderungen in der politischen Landschaft seitdem stehen in einem engen Wechselverhältnis zu den Medien und ihrer Berichterstattung. Die „deutsche Revolution“ war auch eine Medienrevolution; die Medien haben nicht nur über sie berichtet, sondern auch selbst die politische Entwicklung vorbereitet und beeinflußt, haben mobilisiert und forciert, Ideen propagiert und Aktionen initiiert. Nicht zuletzt ist das Mediensystem selbst in die Umwälzungen einbezogen worden und hat Veränderungen erlebt, die in Umfang und Geschwindigkeit auch von den direkt Beteiligten wahrscheinlich kaum vorhergesehen worden sind. All diese Prozesse sind zwar noch nicht abgeschlossen, gleichwohl schicken sich die Beiträger/innen dieses Bandes an, eine Zwischenbilanz zu den vielfältigen medientheoretischen und -politischen Aspekten des Mauerfalls und seiner Folgen zu ziehen. - Der Vielfalt der Themen, die dabei zur Sprache kommen, entspricht die Variationsbreite von Methoden, Ansätzen und Schreibhaltungen. Die literaturwissenschaftliche Analyse von Dokumenten deutscher Schriftsteller zur Vereinigungs-Thematik steht neben der Polemik über die Medieneignung von West- und die Untauglichkeit von Ost-Politikern; sprach- und kulturwissenschaftliche Untersuchungen zur Symbolik des politischen Diskurses finden sich neben medienhistorischen Arbeiten beispielsweise zum TV- Programm und filmanalytischen Aufsätzen etwa zum Dokumentarfilm. Beiträge von ausländischen Medienbeobachtern über die Rezeption des 9. November jenseits der deutschen Grenzen reichern die Facetten dieses Bandes an.