Engagement als Lebensform
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Romancier, Jude, Exilant, radikaler Demokrat: Arnold Zweig gehört unter den Schriftstellern deutscher Zunge zweifellos in eine Reihe mit Thomas und Heinrich Mann, mit Brecht, Döblin und Anna Seghers; sein Werk mit Romanen wie dem „Streit um den Sergeanten Grischa“ und dem „Beil von Wandsbek“ markiert einen Höhepunkt humanistisch-demokratischer Literatur. Gleichwohl blieb Zweig in Deutschland - anders als in der DDR - die völlige Anerkennung lange Zeit verwehrt, und das könnte gerade damit zu tun haben, daß er, den die Nazis ins Exil trieben und der viele Jahre in Palästina verbrachte, ins „andere“ Deutschland zurückkehrte: in die DDR. Jost Hermand würdigt mit diesem Band Arnold Zweig und weist ihm den angemessenen Platz in der deutschen Literaturgeschichte zu. Hermand untersucht Lebensstationen des Schriftstellers, einzelne Werke, Motiv- und Themenkonfigurationen, politische Hintergründe der Werkentstehung und Mechanismen des literarischen Markts, die in der Zweig-Rezeption eine Rolle gespielt haben. Dabei geht es dem Verfasser darum, die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen historisch-politischer Erfahrung, biographischer Entwicklung und literarischem Schaffen begreifbar zu machen. Hermands Zweig-Studien sind damit auch eine exemplarische Arbeit über die angemessene methodische Durchdringung der Dialektik von Literatur und historischem Prozeß, von Medien- und politisch-sozialer Entwicklung.