Erkennung und Bewertung von Schadstoffemissionen aus Möbellacken
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Der zunehmende Einsatz synthetischer Chemikalien in Werkstoffen, beim Basteln und Renovieren sowie in Reinigungs-, Putz- und Pflegemitteln führen bei gleichzeitig abnehmendem Luftwechsel (Energieeinsparung, Schallschutz) im Innenraum zu höheren Konzentrationen verschiedener Stoffe als in der Außenluft. In der Folge hat sich die Erfassung und Bewertung von Schadstoffen im Innenraum im letzten Jahrzehnt zu einem neuen Arbeitsgebiet der Umwelthygiene entwickelt. Angesichts der Vielfalt der im Möbelbau eingesetzten Werkstoffe (Spanplatten, Klebstoffe, Dekorfolien usw.) und der oft raschen Änderungen bei den Rezepturen mußte eine Methode zur objektiven Erfassung und Bewertung der Ausgasung von Möbel-Werkstoffen entwickelt werden, – die es erlaubt, von Labormessungen ausgehend, die raumlufthygienische Bedeutung von Möbeln unter Realbedingungen abzuschätzen, – die der Hersteller einsetzen kann, um eigenverantwortlich „emissionsarme“ Produkte zu entwickeln und – die eine objektive, an den Verbraucher gerichtete Produktkennzeichnung ermöglicht. Der Stand des Einsatzes synthetischer Werk- und Hilfsstoffe und ihre Bestandteile werden in der vorliegenden Neuerscheinung systematisch zusammengestellt und ergänzt durch Aussagen zu den sich abzeichnenden Trends bei der Möbelherstellung. Um die unterschiedlichen Emissionen von Lacken gleicher Verwendung gegenüberstellen zu können, wurde ein „Emissionsindex“ definiert, der es ermöglicht, die Emissionen beliebiger, funktional äquivalenter Lacke auf der Basis analytisch ermittelbarer Daten zu vergleichen. Er ist anhand konkurrenzfähiger Erzeugnisse ermittelt worden und gibt zugleich den Stand der Technik wieder. Durch entsprechende Hinweise am Produkt („emissionsarm“) wird über den Verbraucher die Nachfrage nach emissionsarmen Möbeln gesteuert und ist ein Anreiz für die Hersteller, die Emissionen weiter zu senken.