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Historie und Fiktion in der mittelalterlichen Gattungspoetik 2

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Die gesammelten Schriften aus den Jahren 1999 bis 2004 setzen die Argumentation des vorangegangenen Bandes fort: Im christlichen Mittelalter wird das Wirkliche als das Wahre und Gute betrachtet. Der Mensch hat die Aufgabe, die von Gott geschaffene Realität zu erfassen und für das Heil der Seele zu nutzen, was grundsätzlich möglich ist. Dies erklärt die Vorliebe des Mittelalters für Geschichtsdichtung, die auch Heldenepik und Prosaroman umfasst. Viele Versromane, die in der modernen Forschung als fiktional gelten, bedienen sich in Wirklichkeit einer legitimen 'funktionalen' Fiktionalität, die die Geschichtsdichtung ergänzt. Diese Fiktionalität wird durch eine theologisch begründete Poetik vorausgesetzt, während die 'signifikative' Fiktionalität, die Nichtseiendes zur Erhellung der Wahrheit des Seins nutzt, ausdrücklich anerkannt wird. Dagegen bleibt die 'reine' Fiktionalität theoretisch ungestützt und zeigt sich nur bei Chrétien de Troyes und seinen engsten 'Schülern'. Sie verzichtet auf die Wahrheit des Seins und begnügt sich mit der Wahrheit des Wortes, indem sie auf die märchenhaft-wunderbare Erzähltradition zurückgreift.

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Historie und Fiktion in der mittelalterlichen Gattungspoetik 2, Fritz Peter Knapp

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2005
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