Geld, Geschlecht und Konsum
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Die moderne, arbeitsteilig ausdifferenzierte Leistungsgesellschaft ist eine Gesellschaft des forcierten Konsums. Für den Großteil ihrer Mitglieder sind Konsumchancen Maßstab eines lebenswerten Lebens. Ob aber eine Gesellschaft, die die Gleichsetzung von Geldwert und Selbstwert fördert, noch Zukunft hat, wird mehr denn je bezweifelt. Eine öffentliche Auseinandersetzung mit Fragen der Lebensführung kommt aber nur schleppend in Gang. Während früher Sexualität das vorrangige Tabuthema gewesen ist, spricht einiges dafür, daß heute Geld und Konsum diesen Platz einnehmen. Da sie vielfach als Mittel der Emotionsarbeit dienen, dürfen sie immer nur soweit zur Sprache kommen, wie dadurch die Bewältigung existentieller Ängste nicht gestört wird. In dieser Perspektive diskutiert das Buch ausgewählte Probleme der Alltagsökonomie, die durch Protokolle aus Tiefeninterviews veranschaulicht werden. Insbesondere entwirft es anhand von rekonstruierten Lebensgeschichten eine geschlechtsspezifische Psychopathologie vermeintlich irrationalen ökonomischen Alltagshandelns, wie es etwa Kaufsüchtige oder Kleptomane zeigen. Zugleich ist der Band als Einführung in eine tiefenpsychologisch und psychoanalytisch orientierte Ökonomische Psychologie gedacht. Über den Autor: Rolf Haubl, geb. 1951. Diplompsychologe; Habilitation in Psychologie; Lehranalyse; Gruppenanalytiker (DAGG); seit 1982 in Augsburg an der WiSo-Fakultät; derzeit apl. Professor für Psychologie.