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Die Welt ist seit dem Ende des Kalten Krieges nicht friedlicher geworden, sondern hat sich in Bezug auf Gewaltformen gewandelt. Der Politologe Herfried Münkler analysiert, dass "neue Kriege" die traditionellen Konflikte abgelöst haben. Während früher Staaten als Monopolisten des Krieges agierten, dominieren heute lokale Kriegsherren, Söldnerfirmen und Guerillagruppen. Diese Kämpfe drehen sich oft um Bodenschätze oder ethnische Vorherrschaft und können Jahrzehnte andauern. Tragischerweise sind nicht mehr Soldaten die Hauptopfer, sondern Zivilisten, die in etwa 80 Prozent der Fälle getötet werden. Münkler beschreibt, wie Zivilisten gezielt angegriffen werden, sei es durch ethnische Säuberungen oder durch Plünderungen, um den Krieg zu finanzieren. Er argumentiert, dass Armut weniger eine Ursache für Kriege ist, sondern vielmehr eine Folge. Die "Ökonomie der neuen Kriege" spielt eine zentrale Rolle, wobei politische Ziele oft in den Hintergrund treten und "Kriegsunternehmer" die Kämpfe für den eigenen Profit führen. Trotz gelegentlichem Politologen-Jargon bietet Münkler eine gut lesbare Analyse der Erscheinungsformen und Ursachen dieser Konflikte und vergleicht sie mit dem Dreißigjährigen Krieg, was zeigt, dass die "neuen Kriege" einen Rückschritt in eine vermeintlich überwundene Vergangenheit darstellen.
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