Zwischen Rausch und Kritik
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Die Erfahrung von Glücksmomenten, die zumeist rauschhafter Natur sind und uns lebendig lustvoll das bloße Dasein überschreiten lassen, führt notwendig zum heute kaum noch bemerkbaren Aufschrei, zur destruktiven Leidenschaft gegen den Ohnmachtsdiskurs, der dieses Glück abwürgt. Der daraus erwachsende Wille, nicht regiert zu werden – auch wenn er postmodern tabuisiert ist –, läßt sich im Sinne Foucaults als Begriff von Kritik bestimmen. 12 Autoren der Philosophie und Literatur – so unterschiedlich sie auch sein mögen – werden als Protagonisten dieser kritischen Haltung vorgestellt. Der Band versteht sich als eine referierende Bestandsaufnahme und gleichzeitige Fortschreibung der Kritischen Theorie, die, über Adorno und Horkheimer hinausgehend, substanziell erweitert wird, um den neueren hegemonialen Machtdiskursen adäquater begegnen zu können. Diese Erweiterung geschieht durch drei Momente: 1. durch die Erkenntnis der eigenen Sinnlichkeit/Leiblichkeit, die ausgehend vom frühen Marx, den Menschen anthropologisch zum gesellschaftlichen Wesen macht, 2. durch die Frage, wie Macht, die niemals einfach abstrakt ist, funktioniert (Foucault, Baudrillard, Kafka) und 3. durch die Reflexion auf den destruktiven Stachel, der notwendig existenziell der Kritik innewohnt (wie in Benjamins „destruktivem Charakter“ und in Derridas Dekonstruktion, aber auch in Bachmanns kritischer Prosa)…