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Schicksal und Geschichte

Antigone im Spiegel der Deutungen und Gestaltungen seit Hegel und Hölderlin

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In der deutschen Geistesgeschichte wurde die Geschichte seit Hegel und Hölderlin als tragischer Prozess verstanden. Ein Drama wie die Antigone des Sophokles gilt als das vollendete Kunstwerk, das die griechische Sicht auf das Miteinander von Menschen und Göttern widerspiegelt. Hegel argumentierte, dass die Antigone auf einer modernen Bühne nicht aufführbar sei. Zehn Jahre nach seinem Tod dirigierte Felix Mendelssohn-Bartholdy jedoch seine Vertonung der Antigone in Potsdam und Berlin. Hölderlins Übertragungen wurden zunächst scharf kritisiert, fanden aber im Expressionismus Beachtung. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs drohte ein weiterer Krieg, und Carl Orff brachte seine Vertonung von Hölderlins Antigonä auf die Bühne, was Martin Heidegger als 'Wiedererweckung der antiken Tragödie' lobte. Bertolt Brecht stellte seine Bearbeitung gegen Orffs Mythisierung. Bei einer Aufführung 1989 in Ost-Berlin wurde Antigones Wort an Kreon gefeiert: 'Weniger (Menschen) sind es (in der DDR) geworden, seit du herrschst'. Auch in Kabul wurde Antigone aufgeführt. John Cranco schuf ein Antigone-Ballett für das Stuttgarter Ballett, während der Maler Werner Scholz Antigone in Ölbildern darstellte. Laut Hans-Georg Gadamer zeigte die Tragödie nicht mehr die überlebensgroßen Götter, sondern den leidenden Menschen. Antigones Schicksal offenbart somit die Essenz der Geschichte.

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Schicksal und Geschichte, Otto Pöggeler

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2004
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