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Gegen Kants transzendentale Deduktion wurden kurz nach der zweiten Auflage der Kritik der reinen Vernunft von 1787 mehrere Einwände erhoben. Zwei Kritikansätze führten zu Revisionen des kantischen Erkenntniskonzepts. Reinhold bezweifelte, dass Kant die ursprünglich-synthetische Einheit der Apperzeption als Bedingung der Verstandesdeduktion ausreichend fundiert hatte. Er schlug vor, dies durch ein oberstes Prinzip des Bewusstseins zu beheben. Maimon kritisierte, dass Kants Beweis für synthetische Urteile a priori zirkulär sei und nur sinnvoll aus der Deutung der Kategorien als Verstandesideen und der Einbeziehung wirklicher Erfahrung hervorgehen könne. Diese Einwände regten G. E. Schulze, Beck und Fichte zu weiteren Überarbeitungen von Kants Ansatz an und beeinflussten auch die Kant-Kritik von Schelling und Hegel. Die vorliegende Arbeit untersucht diesen entscheidenden Abschnitt der frühen Kant-Rezeption. Zunächst werden die kantischen Lehrstücke, die den Kritikansätzen zugrunde liegen, detailliert dargestellt. Anschließend erfolgt die Konfrontation der kantischen Ansichten mit den Einwänden und Revisionen von Reinhold, Maimon, Schulze, Beck und Fichte. Es wird gezeigt, dass trotz mancher Missverständnisse wertvolle Einsichten geäußert werden. Fichtes Ansatz zur praktischen Vernunft und Maimons Vorwurf der Zirkularität werden näher betrachtet und als überzeugend erachtet.
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Apperzeption und Erfahrung, Martin Bondeli
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- 2006
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