Gesellschaft mit beschränkter Bildung
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Von der globalen Umgestaltung des Arbeitsmarktes in Richtung Wissens- und Dienstleistungsökonomie ist auch Österreich stark betroffen. Dabei sind es vorwiegend Menschen mit geringer Bildung (vor allem jene, die keinen oder nur einen Pflichtschulabschluss haben), die sowohl am Weiterbildungsmarkt als auch in der Berufswelt zu den Verlierern in diesem Prozess gehören. Wie die vorliegende Untersuchung zeigt, können auch die Kampagnen des lebenslangen Lernens nur begrenzt dazu beitragen, diese Misere zu beheben. Die in der Kindheit angelegte „strukturelle Bildungsarmut“ beeinträchtigt die Aufwärtsmobilität dieser Personen im Lebensverlauf mehrfach. Gerade für sozial schwache und gering qualifizierte Gruppen ist die Tür in die Welt der Wissensökonomie im Lebensverlauf nur begrenzt geöffnet. Wer den Weg zu (Weiter-)Bildung zwischen dem 15. und dem 30. Lebensjahr nicht findet, der ist in seinem Leben meist systematisch von einem möglichen Aufstieg durch Bildungsprozesse ausgeschlossen. Die Benachteiligungen für die Gruppe der gering Qualifizierten nehmen mit dem Lebensalter noch zu und die Latte der Weiterbildungsnutzung wird dabei oft so hoch gelegt, dass es für sie häufig näher liegt, darunter durchzulaufen als darüberzuspringen. Die vermeintliche, durch lebenslange Lernprozesse geschaffene Chancengleichheit ist in diesem Sinne eine gefährliche Illusion.