Die Wirklichkeit des Denkens
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Wolfram Hogrebe erschließt sich mit kreativer Denkphantasie die Wirklichkeit des Denkens in drei Schritten. Der Andere, der uns etwas zu verstehen gibt, wird zunächst als dunkles Du erfahren, dem wir einen Sinn abraten müssen. Das dunkle Du ist daher das erste Rätsel der Wirklichkeit des Denkens, dessen Grenzen nicht primär durch die objektive Welt, sondern durch das dunkle Du gezogen werden. Sodann erschließt Hogrebe einen schwierigen Text aus der Spätphilosophie Schellings, den er überzeugend als eine Theorie des Urteils auslegt, um von dort aus schließlich die Wirklichkeit des Denkens in der konkreten Analyse eines Kunstwerks, nämlich des 'Kruzifix für Vittoria Colonna' von Michelangelo in actu zu bewähren. Denken ist demnach niemals endgültig in der Form eines Objektivismus darstellbar, der vergißt, daß wir selbst im Urteil und damit in aller Objektivität an ein Geheimnis rühren, das sich nicht zuletzt in der Kunst als solches zu verstehen gibt.