Kann es heute noch "gerechte Kriege" geben?
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In Zeiten von Massenvernichtungswaffen, terroristischen Angriffen, Vertreibungen und Völkermord - wie könnte eine Weiterentwicklung der »Lehre vom Gerechten Krieg« heute aussehen? In den Zeiten des Kalten Krieges hielten viele die traditionelle »Lehre vom Gerechten Krieg« für überholt. Völkermorde und Vertreibungen am Ende des 20. Jahrhunderts führten jedoch zu einer Relativierung dieser Einschätzung. Was sind die Bedingungen für eine moralisch begründete »humanitäre Intervention«? Wer darf auf der Grundlage welcher Verfahren, Entscheidungen über die Zulässigkeit von Kriegen treffen? Gibt es eine adäquate Weiterentwicklung der »Lehre vom Gerechten Krieg« - und wie könnte diese aussehen? Drauf geben die drei Preisschriften unterschiedliche Antworten: Daniel Meßelken zeigt, dass gegenwärtige Veränderungen in der Kriegsführung die Anwendbarkeit der Kriterien der klassischen »Lehre des Gerechten Krieges« nicht prinzipiell ausschließen. Nach Oliver Hidalgo lässt sich die Verletzung sittlicher Prinzipien, die mit jedem Krieg verbunden ist, jedoch weder ethisch begründen noch semantisch bemänteln. Philosophische Reflexion zwingt zu dem Eingeständnis, dass es aus dem ethischen Dilemma des Krieges niemals ein moralisch korrektes Entrinnen gibt. Christoph Henke fordert schließlich, die »Lehre vom Gerechten Krieg« auf der Grundlage des vorhandenen Kriegsvölkerrechts zu modernisieren und zu erweitern.