Auf dem Weg zum Rubikon
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Die „Rechtsfrage“ im Zusammenhang mit C. Julius Caesar besteht im wesentlichen in der Frage nach dem Endtermin seiner gallischen Statthalterschaft und in der Bewertung des Streites um seine Konsulatsbewerbung in absentia. Damit verbunden ist auch die Bewertung der einzelnen Agitationen der Kontrahenten im Kampf um die Absetzung Caesars in den Jahren 51 und 50 v. Chr. einschließlich der Ereignisse rund um die „Schwertübergabe“ und der Geschehnisse der ersten Tage des Jahres 49. Jedoch kann die Rechtsfrage niemals für sich isoliert betrachtet werden, da sie in der damaligen Sichtweise kein rein juristisches Problem war, sondern eine generelle Frage nach der Legitimität der Ansprüche und Handlungen der konkurrierenden Parteien darstellte. So spielt auch die weitere Vorgeschichte wie die politische Ausschaltung des Pompeius, das Verhalten Caesars während seines ersten Konsulats und die politischen Ereignisse während des Gallischen Krieges eine wesentliche Rolle beim Verständnis des jeweiligen Anspruches der Legitimität durch die Kontrahenten. Denn alle Beteiligten wurden in ihrem Handeln zu einem gewissen Teil durch die Erinnerungen an diese Geschehnisse und durch die daraus resultierenden Erfahrungen und psychologischen Verletzungen beeinflußt.