Pablo Neruda und Deutschland
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Pablo Neruda war einer der bekanntesten und bedeutendsten Dichter und Intellektuellen Lateinamerikas. Die Verzahnung von Poesie und Politik ist in seinem Werk unübersehbar, sein Engagement für die kommunistische Bewegung, wenngleich erst spät als Mitglied der KP Chiles, war den Erfahrungen geschuldet, die er als Konsul seines Landes während des Spanischen Bürgerkriegs und als international geachteter Poet im Kampf gegen den Faschismus und für die Freiheit der Kultur machte. Die vorliegende kurze Biographie Nerudas legt den Schwerpunkt auf sein zutiefst gespaltenes Verhältnis zu Deutschland. Vor allem im Spanischen Bürgerkrieg und dann in der Auseinandersetzung mit dem „Dritten Reich“ nahm er politisch Stellung. In der Nachkriegszeit führte dies dazu, dass die DDR für ihn das „bessere Deutschland“ war. Am Ende seines Lebens, bereits schwer erkrankt, entfernte er sich zunehmend vom Dogmatismus der kommunistischen Welt. Er unterstützte die Präsidentschaftskandidatur Salvador Allendes und suchte - jetzt als Botschafter Chiles in Paris - beim Versuch, die Auslandsschulden Chiles zu reduzieren, die Hilfe des Bundeskanzlers Willy Brandt, der wie Neruda 1971 mit dem Nobelpreis geehrt worden war. Das Begräbnis Nerudas, wenige Wochen nach dem blutigen Militärputsch in Chile 1973, wurde zur ersten Demonstration gegen eine Diktatur, die bis zum Ende der 80er Jahre Bestand hatte.