Gelungene Integration?
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Fast galt das Thema schon als erledigt, aufgehoben in Geschichtsbüchern und auf Treffen von Landsmannschaften. Denn Flucht und Vertreibung von 14 Millionen vertriebenen Deutschen – einem Viertel der deutschen Nachkriegsgesellschaft! – aus den Gebieten östlich von Oder und Neiße, aber auch aus dem Sudetenland liegen nun schon zwei Generationen zurück. Andreas Kossert, Autor des viel beachteten Buches „Kalte Heimat“, zeigt in seinem prämierten Beitrag auf, wie wenig verarbeitet dieses Thema in der Geschichte und Gegenwart Deutschlands ist. Denn die Aufarbeitung der traumatisierenden Erfahrung von Heimatlosigkeit sei zu keinem Zeitpunkt als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen, sondern „der privaten Bewältigung oder der rechten Ecke“ überlassen worden. Der Autor fordert zudem auf, die Friedens und Versöhnungsarbeit der Vertriebenen neu zu bewerten, die vielfältige Verbindungen in ihre alte Heimat unterhielten, um dort zu helfen und am Aufbau mitzuwirken. Damit richtet Andreas Kossert den Blick nicht allein auf die Vergangenheit, sondern auf künftige Aufgaben.