Stimmung - Leib - Sprache
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Stimmungen bilden in der Wiener Moderne einen experimentellen Zugang zur Ich-Welt-Einheit. Sie führen Leib, Sprache und physikalische Welt in einen Zusammenhang, der sich jedoch begrifflichem Erfassen entzieht. So ist die Einheit, die Stimmungen vermitteln, paradoxerweise nur mehrdeutig sagbar. Sie drückt sich als eine bewegte Konfiguration aus Stimmung, Leib und Sprache in Texten der Wiener Moderne aus. Gisbertz’ Studie fokussiert auf gemeinsame Strukturen und Funktionen von ›Stimmung‹ in wissenschaftlichen und poetischen Diskursen um 1900. Nach einem Einblick in die historische Semantik der ›Stimmung‹ und ihre Bedeutung als Bezugspunkt von unterschiedlichen Disziplinen folgt eine Analyse der philosophischen Auseinandersetzung über ›Stimmung‹ von Nietzsche, Dilthey, Heidegger und Bollnow. Anschließend wird das Stimmungskonzept der Wiener Moderne exemplarisch anhand der wissenschaftlichen Werke des Physikers und Philosophen Ernst Mach und der poetologischen Texte und Prosawerke Hugo von Hofmannsthals erkundet.