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Die Kontingenzen des Lebendigseins bilden die Grundlage für Freiheit und sind zentral für eine Philosophie des Lebendigen, die die menschliche Verfassung in ihren materiellen und leiblichen Wurzeln beschreibt. Diese Philosophie entdeckt Signaturen der Kontingenz in biologischen Gegebenheiten und existenziellen Erfahrungen von Lust und Schmerz. Das lebendige Selbst, das den Platz des als tot geglaubten „Vernunftsubjekts“ einnimmt, ist leibgebunden. Die Sprach- und Denkfähigkeiten, die diesem Subjekt zugeschrieben werden, entspringen den Potentialen des Lebendigen, die der homo sapiens mit anderen Lebewesen teilt. Die Fähigkeit zur Selbstbewegung ist eine gemeinsame Eigenschaft aller Lebendigen und führt evolutionär zu Empfindungs- und Orientierungsfähigkeit. Diese Fähigkeiten verkörpern ein Potential an Freiheit, das jedoch durch die Verletzlichkeit des Organismus bedroht ist. Biotechnologische Ambitionen zielen darauf ab, diese Grenzen zu überwinden. Vor technischen Eingriffen sollte jedoch die Vielfalt und Autonomie des Lebendigen respektiert werden. Eine Kultur und Ethik des Lebendigen muss die Kontingenzen verteidigen und kritisieren, dass Technokulturen Lebendiges kontrollierbar machen wollen. Biopolitische Ambitionen, die Normierung und Eliminierung anstreben, gefährden das Recht des Individuums, „imperfekt“ zu sein. Die zeitgenössischen Biotechnologien basieren auf einer Dualismus-Metaphysik, die die Autonomie des Lebend
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Ethik des Lebendigen, Elisabeth List
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- 2009
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- (Paperback)
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