Winrich von Trier, Der Streit zwischen Schaf und Lein
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In diesem Streitgedicht diskutieren Schaf und Lein über den Vorrang ihrer Produkte in Wirtschaft, Kultur, Bildung und Religion, so dass die Schrift eine wichtige Quelle für mittelalterliche Mentalität und Denkweisen auf diesen Gebieten darstellt. ERst durch die 1907 aufgefundenen Schlussverse konnte das zuletzt 1859 lateinisch editierte Werk endgültig identifiziert und zeitlich genau eingeordnet werden: Gewidmet hat es Winrich von Trier als Verfasser seinem Patron, dem Trierer Erzbischof (1066-1078) Udo von Nellenburg. Diese Daten fallen in die Zeit des Invertiturstreits zwischen Heinrich IV. und Gregor VII.: Sind Schaf und Lein Vertreter von Kaiser und Papst? Und wenn ja: Wer steht für wen? Das literarisch anspruchsvolle und schwierige mittelalterliche Werk wird außer in der auf vollständiger Berücksichtigung einer neuen Handschrift beruhenden Originalfassung erstmals auch in einer Übersetzung in eine andere Sprache vorgelgt. Angeschlossen sind einschlägige Paralleltexte, ein leserfreundlicher ausführlicher sprachlich-stilistischer, historischer und Sachkommentar sowie eine informativer Einführung. Die Publizierung dieser mangels deutscher Übersetzung bisher weithin nicht rezipierten Quelle wird zu neuen Einsichten in das Thema und zu Korrekturen am Forschungsstand führen.