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Prominente Intellektuelle der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts betrachteten Stefan George als das „großartigste Durchkreuzungs- und Ausstrahlungsphänomen“ der deutschen Geistesgeschichte. Um ihn herum formte sich eine Wissenschaftlergruppe, der sogenannte ‚George-Kreis‘, die durch ihre Veröffentlichungen den Diskurs über Grenzen und Möglichkeiten der Wissenschaft bis in die 30er Jahre hinein maßgebend beeinfl usst hat. Diese Studie zeigt anhand der Publikationen dieses Kreises, von den Blättern für die Kunst bis zur Transcendenz des Erkennens von Edith Landmann, wie sich der Diskurs über poetisches Wissen und Erkenntnis zu einem wissenschaftlichen Paradigma entwickelte, das sich im Kontext der Wissenschaftskrise als humangerechte und -zentrierte Alternative zum mechanisch-physikalischen Modell des Positivismus präsentieren konnte. Harter Kern dieses Paradigmas war nämlich eine von Platonismus, Lebensphilosophie und Hermeneutik des Fin-de-Siècle gefärbte Auffassung der ‚Gestalt‘, die auf epistemologischer sowie auf methodologischer Ebene alle Charakteristika eines radikalen Holismus aufweist.

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2011

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