Sotschi-Soči - 2014, troubles in paradise?
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Olympische Spiele sind in den vergangenen Jahren zunehmend zu einem Synonym für Megasportevents geworden. Im Vorfeld solcher Ereignisse werden zumeist Studien präsentiert, die vorwiegend versuchen, den Event in seinen wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Region, in dem er stattfinden soll, zu sehen. Nicht selten ist der Blick dabei wenig kritisch. Längerfristig angelegte Untersuchungen, die sich sowohl mit dem Davor als auch dem Danach kritisch auseinandersetzen, zählen hingegen zu den Ausnahmen. Dabei beeinflussen gerade Sportgroßveranstaltungen wie etwa die Olympischen Winterspiele in einem beträchtlichen Ausmaß sozio-ökonomische Strukturen einer Region. Im Rahmen eines Masterkurses haben sich Studierende der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck mit dem Phänomen der Olympischen Winterspiele eingehend auseinander gesetzt und deren Nachhaltigkeit auf vergleichender Basis untersucht. Diese vorausgehende Analyse bildet einen Eckstein, die 2014 im russländischen Sotschi stattfindenden XXII. Olympischen Winterspiele einer kritischen Zwischenbilanz zu unterziehen. Dabei erscheint das Wissen um den räumlichen und gesellschaftlichen Kontext dieser Region unerlässlich. Regionale Modernisierung findet auch hier an dem traditionellen Kurort der vormaligen sowjetischen Schwarzmeerküste statt. Allerdings steht breiter Mitsprache der Bevölkerung bei Planung sowie Umsetzung und Bottom up-Prozessen eine bürokratisch autoritär agierende Verfasstheit des Staates gegenüber. Entscheidungen werden aus politischen Überlegungen heraus in Moskau getroffen, die Umsetzung erfolgt in der Region. Die Frage der Nachhaltigkeit von Olympischen Winterspielen in einem vom subtropischen Klima geprägten und an Konflikten reichen Gebiet stellt hier völlig andere Anforderungen und zeitigt andere Ergebnisse. Der vorliegende Band wendet sich nicht nur an Fachinteressierte, sondern auch an einen breiten Leserkreis, der sich zum Umfeld der Winterspiele 2014 eingehend informieren möchte.