Romantik & Mittelalter
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Das Mittelalter faszinierte die Künstler der Romantik in ganz besonderer Weise. Aus der englischen Schauerromantik des 18. Jahrhunderts, mit der Vorliebe für verfallene Burgen, Schlösser, Ritter und Drachen, erwuchs unter der napoleonischen Fremdherrschaft der patriotische Traum von mittelalterlicher Kaiserherrlichkeit und staatlicher Einheit. Auch daraus erklärt sich die Begeisterung für die Architekturzeugnisse jener Zeit. Sie wurden fortan erforscht, restauriert, besungen und natürlich gemalt. Die Bilder zeigen Bauwerke zwischen getreuer Abbildung und fiktiver Architektur. Etliche sind von der Literatur oder dem Theater inspiriert. Besondere Wertschätzung kam der aller Funktion enthobenen Ruine zu. Die Darstellungen mittelalterlicher Architektur in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lassen sich neben dem Aspekt der nationalen Selbstbesinnung auch mit Blick auf die romantische Bewegung verstehen, die verbunden war mit der tief reflektierten Beziehung von Natur, Architektur und Geschichte. Die Ausstellung von etwa sechzig romantischen Ansichten beginnt mit dem großen Programmbild Gotische Klosterruine und Baumgruppen von Karl Friedrich Schinkel, der die Architekturmalerei seiner Zeit sowohl als Maler und Bühnenbildner, wie als Architekt nachhaltig geprägt hat. Das Bild wird nach Jahrzehnten im Verborgenen nun wieder dauerhaft im Treppenhaus der Nationalgalerie zu sehen sein. Eine Ausstellung der Nationalgalerie in Zusammenarbeit mit dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin. 14.09.2012 – 06.01.2013