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„Okuli, da kommen sie“

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Als „besonders geliebter Arbeit“ hat Fontane Irrungen, Wirrungen „tausend Finessen mit auf den Lebensweg gegeben“. Anreiz genug, heutzutage als Wegbegleiter zu fungieren? Viele Aspekte sind Zeitkolorit, Ausbeutung von Arbeitskraft wird angedeutet, mehr nicht. Erzählerisch brillant, thematisch ein Auslaufmodell? Im Gegenteil: Das Intrigenthema karikiert adliges Handeln, faule Tricks, zur Posse absinkend. Zugleich Mechanismen, die unserem Verhalten verdächtig nahe kommen. Wenn Lene eine Gegenintrige startet, werden eigene Wunschvorstellungen aktiviert. Ihr Backfischtraum scheitert, Botho entflieht seinem Kerker nicht, der zum Puppenkasten mutiert. Käthe an seiner Seite wirkt dalbrig, ist aber raffinierter, als Botho lieb sein kann. Anspielungen zuhauf mildern ab, steigern: Bibelgleichnis, klassische Texte, Märchen Andersens, der Grimms. Fontanes Schreibweise wird vielfältig beleuchtet: Verdecktes Spiegeln, polemische Finessen. Das Briestsche „Männer männlich, Weiber weiblich“ steht auf dem Prüfstand, Fontanes Finessen gebieten geradezu, eigene Vorstellungen entwickeln. Viel Neues ist zu entdecken, Überlegungen zur Herkunft des Stoffes eingeschlossen. Und: Bleibt bei den Rienäckers letztlich alles im Lot? Bislang unbekannte Lesarten sprechen dagegen.

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„Okuli, da kommen sie“, Rolf-Peter Fischer

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2013
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