Vom ich zum wir
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Viele Theorien zur gesellschaftlichen Krise übersehen das Ich. Das ist ein gravierender Fehler. Denn jede Krise beginnt beim Ich, und jede Lösung der Krise endet beim Ich. Im Laufe der 18-jährigen Geschichte der Berliner Philosophischen Cafés im Literaturhaus und in der Urania zeigte sich bei allen Versuchen des Philosophierens: Es kommt auf das Ich an. Es zeigte sich aber auch: Viele übersehen ihr Ich, kennen ihr Ich gar nicht, richten sich nach dem Trend der Medien, der Massen oder der Bezugsgruppe. Im philosophischen Café wurde aber jeder als Ich gefordert und gefördert. Es traten Spannungen von Ich und Du auf. Es gab zaghafte Schritte zu unterschiedlichen Formen des Wirs. Philosophierende Wirs bildeten sich nach den Cafés, zwischen den einzelnen Treffen des Cafés. Jeder Teilnehmer der Cafés konnte erleben: Ich entwickle mich als Ich zum Wir. Deshalb wurden das Ich und das Wir zum zentralen Thema der Berliner Philosophischen Cafés für zwei Jahre. Das Ich im Wir wurde zum Zentrum des „neuen Existentialismus“ im Café (vgl. Lutz von Werder: Existentialismus jetzt! Berlin Schibri-Verlag 2012). Das vorliegende Buch benennt die Lernschritte und plädiert für die Verbreitung der Ich-Analyse und der Wir-Synthese. Es liefert Ich-Theorien, eine Fallgeschichte und eine Anleitung für ein philosophisches Ich-im-Wir-Tagebuch. Ohne diese Cafés gäbe es dieses Buch nicht. Berlin, im Winter 2012/2013 Lutz von Werder