Die Sixtinische Kapelle
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Sie strahlt die atemberaubende und ergreifende Atmosphäre einer geweihten Stätte aus und gleichzeitig ergreift den Besucher die lebendige Betriebsamkeit eines Museums – die Sixtinische Kapelle. Ein Ort, der identitätsstiftend für die christliche Kirche ist und ihre Lehre ins Bild setzt; ein Magnet für Touristen aus aller Welt. Warum die Wand- und Deckenfresken und hier vor allem die kaum wahrnehmbare Berührung zweier Finger die Menschen noch heute elektrisieren… …, ist dem genialen Geist und der Kunstfertigkeit der Maler des 15. und 16. Jahrhunderts zu verdanken. Sie lassen in den Gesichtern der Dargestellten die Unmittelbarkeit und Nähe zum soeben Erlebten erkennen. Der Autor, seines Zeichens Direktor der Vatikanischen Museen, führt den Leser durch die Baugeschichte der Kapelle und die Entstehungsgeschichte ihrer Fresken. Nach dem Vorbild des Tempels von Jerusalem zwischen 1477 und 1481 von dem Architekten Baccio Pontelli geplant und erbaut, beherbergt die Sixtinische Kapelle weltbekannte Wand- und Deckenfresken, Meisterwerke von der Hand eines Michelangelo, eines Botticelli, Perugino, Ghirlandaio und Signorelli. Diese erzählen von der Schöpfung bis zum Jüngsten Gericht und spielen Momentaufnahmen aus dem Leben eines Moses und Jesus ein. Die einzigartigen Detailaufnahmen helfen dem Betrachter, Bild und Botschaft zu entschlüsseln; die Texte des Buches ordnen diese in die Geschichte zum Zeitpunkt ihrer Entstehung ein. Denn es ist das persönliche und unmittelbare zeitgeschichtliche Erlebnis eines Michelangelo, das seine Darstellung des Jüngsten Gerichtes erst verständlich macht und den Bildnissen ihre Bedeutung schenkt. Als wäre alles Dargestellte soeben geschehen und der Betrachter ist noch Zeuge.