Der Fuß des Leuchtturms liegt im Dunkeln
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Sinnlosigkeit‹ ist ein kurioses Paradox, ein Oxymoron, das im Moment seines Nen-nens das voraussetzt, was es ausschließt: Sinn. Alltäglicher ausgedrückt: Wenn jemand sagt, sein Leben oder die Welt sei sinnlos, redet er sinnförmig. Das Medium ›Sinn‹ ist demnach eine ›einseitige Zweisei-tenform‹, deren andere Seite nur bezeichnet werden kann – in Sinn. Damit wird die Frage virulent, wie psychische Sinnsysteme überhaupt auf die Idee der Sinnlosigkeit kommen können. Irgendwie fällt sie ihnen zu, irgendwie muss der Nicht-Sinn erscheinen in einer Art Epiphanie dessen, was keine Erscheinung haben kann. In seinem neuesten Buch stellt Peter Fuchs sich dieser Herausforderung und hat dafür nicht umsonst den Untertitel ›Eine ernsthafte Studie‹ gewählt, denn '(ü)ber Sinnlosigkeit wird viel schwadroniert, aber selten scharf verhandelt'. Fuchs setzt auf Hochabstraktionen und durchstreift in einer Tour de Force die historischen und aktuellen ›Orte‹ des sinnhaften Kontaktes mit Nicht-Sinn, mit Sinnlosigkeit, mit Un-Sinn – theoretisch natürlich, aber mit zahlreichen Beispielen und Fallanalysen im Marschgepäck, unterwegs auf Schweifwegen, auf denen mitzugehen allein schon fasziniert.