Sudan
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Die Herrschaft der Verlautbarung und die Erreichbarkeit des Bewußtseins
Es wird registriert, daß das individuelle Bewußtsein sich in verschiedenen Hinsichten nicht selbst beobachten kann, daß es zumindest zu Teilen für sich selbst intransparent ist. Die folgenreichste Formulierung dieser Entdeckung findet Freud mit seiner Konzeption des Unbewußten, das als das Nichtbeobachtbare schlechthin konzipiert ist und dessen Dann-doch-Beobachtung eine moderne soziale Mythologie ins Leben ruft. Auch Lacan reagiert auf das Ausgangsproblem der unterbrochenen Selbstreferenz des Bewußtseins. Beide Autoren werden im Blick auf die Ausgangsfrage diskutiert, und ihre Ergebnisse werden dann konfrontiert mit dem, was die Systemtheorie in Luhmannscher Prägung zur Frage der Selbstbeobachtung des Bewußtseins und zur Frage der unterbrochenen Selbstreferenz beisteuern könnte.
Systemtheorie, insbesondere diejenige Spielart, die Niklas Luhmann entwickelt hat, ist sehr abstrakt, labyrinthisch verfaßt und so geartet, daß Leser/innen u. a. eine umfassende (leider nicht nur soziologische) Vorbildung haben müssen, um sie zu verstehen.Der Autor versucht, in diese 'widerborstige' Theorie einzuführen, ohne ihr Niveau fahrlässig zu unterschreiten. Dabei wird ein Trick benutzt: Die Theorie wird in einer Simulation von Kommunikation (von der sie ja handelt) entfaltet. Der Text realisiert, wovon er spricht, er ist sein eigenes Beispiel und darin tautologisch. Und weil er sich an Kommunikationen entwickelt, an denen sehr verschiedene Personen beteiligt sind, unterläuft er die Gefahr des Dogmatismus und verwirklicht - versuchsweise - ein Stück Wissenschaftsliteratur, das mit dem belehrenden Einführungscharakter ein spielerisches Moment verbindet, was wohl heißt: Offenheit für mögliche Anschlüsse.
Gerichtliche Verfolgung von Unrecht zwischen Mittelalter und Neuzeit
Der Band zur Strafrechtsgeschichte beleuchtet umfassend die Entwicklung der Strafgerichtsbarkeit und -praxis vom frühen Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Er verknüpft traditionelle Ansätze mit neueren Methoden der Historischen Kriminalitätsforschung und bietet ikonographische Ergänzungen. Thematisch werden verschiedene Institutionen und Akteure behandelt, darunter die geistliche Gerichtsbarkeit, kanonisches Recht, ungelehrte Dorfgerichte, Strafrechtslehrer sowie spezifische Fragen zur Reichsjustiz und Schwurgerichten. Die Vielfalt der Themen bietet einen tiefen Einblick in die evolutionäre Entwicklung des Strafrechts.
Geschichte – Erinnerung – Unterricht
Konversation über den Sinn von Wahn
Eine Studie zur Frage: Wer liebt wen, wenn jemand sagt: »Ich liebe Dich!«?
Das Lukasevangelium am Puls der Zeit
"500 Jahre nachdem Martin Luther das Neue Testament auf der Wartburg übersetzt hat, sind über 60 Prediger und Predigerinnen aus Deutschland, England und Österreich in Eisenach zu einer Predigtreihe zusammengekommen. Das Buch sammelt den Ertrag dieses vielgestaltigen Dialogs zwischen biblischer Erfahrung und Alltagsbeobachtung ein. Erhellend, tröstend, bewegend breiten die Prediger die Schätze des Evangeliums aus und verlocken dazu, die Bibel zum Lese- und Lebe-Buch zu machen. Entstanden ist darüber hinaus ein einzigartiges Zeugnis protestantischer Predigtkultur im 21. Jahrhundert und ein Ideenfeuerwerk für jede Predigtvorbereitung zum Lukasevangelium. Das Buch ist eine Verneigung vor der Aktualität der Bibel und der Übersetzungsleistung Martin Luthers." -- Page 4 of cover