Das verfluchte Amerika
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Stefan George verachtete die Vereinigten Staaten von Amerika: „Geist gibt’s dort nicht.“ Die geldgierige, mit „Entseeltheit“ geschlagene Einwohnerschaft der Neuen Welt verlange „ganz andere Indizien der Beurteilung“, sei im Übrigen unfähig, einen passablen Wein herzustellen. , Das verfluchte Amerika’ rekonstruiert Georges Antiamerikanismus als Ergebnis eines Unbehagens vor der rasant sich entwickelnden Markt- und Unternehmerwirtschaft, Wissenschaft und Technik im späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert. Die Abhandlung verknüpft Literaturwissenschaft mit soziologischen Studien zum Antiamerikanismus und staatsphilosophischen Reflexionen, die Karl Popper und Friedrich August von Hayek folgen. Besonderes Augenmerk gilt der Frage, in welche – teils bestürzenden, teils amüsanten – Widersprüche George sich verstrickt, wo er als radikaler Kulturkritiker auftritt. Dem antiliberal gesonnenen Dichter waren unternehmerische Überlegungen mehr als vertraut, und er wusste, wann und wie er die technischen und wissenschaftlichen Errungenschaften seiner Zeit zu nutzen hatte. , Das verfluchte Amerika’ basiert nicht zuletzt auf einer vollständigen Lektüre der unveröffentlichten Tagebücher von Edith Landmann im Stefan George Archiv in Stuttgart.