Andrea Heller, Paradoxie des Haufens, Paradox of the heap
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Das Paradoxon des Haufens, auch Sorites-Paradoxie genannt, ist seit der Antike bekannt. Es benennt das Phänomen, dass vage Ansammlungen von Elementen nicht klar definiert werden können. Macht das 99. Element einen Haufen aus oder erst das 100.? Und wenn ein Haufen kein Haufen ist, was ist es dann? Künstlerinnen und Künstlern dürfte diese Problematik nicht fremd sein. Es gibt schließlich auch keine eindeutige Definition dafür, wann ein Bild fertig ist. Insbesondere dann nicht, wenn es wie bei den Werken von Andrea Heller gleichermaßen durch amorphe und geometrische Formen, durch abstrakte Gebilde und organische Wucherungen charakterisiert ist. Es ist also kein Zufall, dass die 1975 geborene Künstlerin, die in Zürich und Hamburg studiert hat, sich ausgerechnet mit der Paradoxie des Haufens befasst. Der Katalog, der ihre Ausstellung im Museum Franz Gertsch begleitet, setzt den Fokus auf neuere Papierarbeiten der Bielerin sowie skulpturale Objekte aus Glas und aktuelle Raumansichten. Andrea Hellers Werke wachsen, so beschreibt die Kunsthistorikerin und Kuratorin Anna Wesle in ihrem einführenden Text den Arbeitsprozess, aus einer Keimzelle heraus und beruhen auf dem Prinzip der Wiederholung. Der Blick des Betrachters wandert über große und kleine Strukturen und Variationen und lässt den Haufen so zu einem Haufen werden.